01.03.2025
Foto: dbn
Die nun veröffentlichten Geburtenzahlen der Statistik Austria für 2024 bestätigen den anhaltenden Rückgang an Geburten in Österreich. Seit 2021 beträgt das Minus bereits 11,4 %, wenn auch die Abnahme zuletzt etwas langsamer verlief. Besonders alarmierend: Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau ist auf 1,31 gesunken - ein neuer historischer Tiefstand in der 2. Republik (zum Vergleich: 2022 lag dieser Wert noch bei 1,41). „Diese Entwicklung ist besorgniserregend“, betont der Gynäkologe DDr. Christian Fiala.
Kinderwunsch weiterhin hoch
Der Geburtenrückgang steht in auffälligem Kontrast zum konstanten Kinderwunsch der österreichischen Bevölkerung. Eine aktuelle repräsentative Umfrage des Integral Instituts für das Gynmed-Ambulatorium (14.11.-3.12.2024, INTEGRAL ONLINE Pools) zeigt, dass sich rund 40 % der Menschen ein oder ein weiteres Kind wünschen - exakt derselbe Wert wie 2016. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den 18- bis 29-Jährigen: Zwei Drittel (65 %) dieser Altersgruppe geben an, Kinder haben zu wollen. Zur Umfrage.
Ursachen erforschen
„Die häufig angeführten soziologischen, ökonomischen und psychologischen Gründe scheinen den starken Geburtenrückgang seit 2021 nicht zu erklären“, so Fiala. Daher sei es umso wichtiger, die Ursachenforschung auf andere mögliche Faktoren auszudehnen. Er fordert die Einrichtung einer Untersuchungskommission: „Ein unerfüllter Kinderwunsch bedeutet großes Leid für betroffene Paare. Den auffälligen und seit drei Jahren anhaltenden Geburtenrückgang müssen wir ernst nehmen, die Ursachen herausfinden und Maßnahmen entwickeln, damit die Menschen ihren erklärten Kinderwunsch auch tatsächlich umsetzen können“ mahnt Fiala abschließend.
Text/Quelle: Gynmed - Ambulatorium für Schwangerschaftsabbruch und Familienplanung Wien