Ausgabe Jänner 2025

02.01.2025

Negativ-Rekord bei den Brandtoten: Senioren haben fünfmal so hohes Risiko

Bereits 34 getötete bei Brandunfällen haben es im Jahr 2024 bisher in die Medienberichterstattung geschafft, davon 28 Brandtote im Wohnbereich. Diese Zählung bildet allerdings nur einen Teil der tatsächlichen Fälle ab und dient dem Fachbereich Eigentumsschutz in der Präventionsinstitution KFV nur zum raschen Erkennen von Trends. Eines zeichnet sich jedenfalls auch in diesem Jahr bereits wieder deutlich ab: Es sind auffallend viele ältere Personen unter den Brandtoten. Angesichts der Brandgefahr durch Kerzen zur Advent- und Weihnachtszeit ruft der Fachbereich Eigentumsschutz in der Präventionsinstitution KFV derzeit zu besonders hoher Wachsamkeit auf.

Bereits 2023 gab es einen Rekord bei den Brandtoten
Auch die nun vorliegende Brandschadensstatistik für das gesamte Vorjahr zeigt einen klaren Trend. Da erreichte die Zahl der gesamten Brandtoten in Österreich mit 60 Fällen den höchsten Wert seit Vorliegen der Aufzeichnungen im Jahr 2008, wobei im Jahr 2023 die Hälfte der Brandtoten auf Senioren entfiel. Aber selbst diese Zahl ist noch untertrieben, denn Personen ab 65 Jahren stellen nur knapp 18 Prozent der Gesamtbevölkerung, aber eben 50 Prozent der Brandtoten. Relativ betrachtet, haben Personen ab 65 Jahren also ein fast fünfmal so hohes Todesrisiko, als alle Personen unter 65 Jahren zusammen. Häufigste Auslöser für Brände mit Todesfolge sind das Rauchen von Tabakwaren (40%) gefolgt von Kochgeräten, Kerzen und Öfen (35%).

„Körperliche Einschränkungen können im Brandfall den entscheidenden Zeitvorteil kosten, um sich in Sicherheit zu bringen. Zudem nehmen Geruchsinn, Sehsinn und Hörsinn im Alter häufig ab, was dazu führen kann, dass gefährliche Situationen, wie das Riechen von Rauch oder das Hören von Alarmgeräuschen, nicht rechtzeitig bemerkt werden. Außerdem können bestimmte Medikamente die Sinneswahrnehmungen beeinträchtigen“, erklärt Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Fachbereichs Eigentumsschutz im KFV.

Fast 20 Prozent der Senioren kennen im Notfall die Nummer der Feuerwehr nicht
Hinzu kommt, dass ältere Menschen häufig in älteren Gebäuden wohnen und in diesen sind oft keine Rauchwarnmelder installiert. Wie eine aktuelle KFV-Studie zeigt, für die im März und April 2024 mehr als 700 Personen ab 65 Jahren befragt worden sind, haben 47 Prozent der Befragten keine Rauchwarnmelder in ihren Wohnräumen installiert. Zudem kannten 19 Prozent die korrekte Nummer der Feuerwehr (122) nicht. Nur 51 Prozent gaben an, einen Feuerlöscher zu Hause zu haben, wobei allerdings insgesamt 81 Prozent zumindest Zugang zu einem Feuerlöscher haben (entweder in der Garage oder im Stiegenhaus). 25 Prozent der Befragten sind sich allerdings nicht sicher, ob sie den Feuerlöscher auch bedienen können, sieben Prozent haben diese Frage sogar ganz klar verneint.

Text/Quelle: KFV

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