Ausgabe November 2024

30.10.2024

Steiermark: Weniger Geburten und weniger Scheidungen

Foto: dbn

Steiermark: Weniger Geburten und weniger Scheidungen

Der aktuelle Bericht der Landesstatistik Steiermark zur natürlichen Bevölkerungsbewegung zeigt, dass sich der Trend zu weniger Geburten auch im Jahr 2023 fortgesetzt hat. Die Zahl der Geburten betrug im vergangenen Jahr 10.375, was einem Rückgang von 3,0 Prozent entspricht. Ebenso rückläufig waren die Sterbefälle und die Scheidungen, die einen neuen Tiefststand seit 1986 erreichten. Bei den Vornamen standen Jakob bei den Buben und Valentina bei den Mädchen an der Spitze.

Das Jahr 2023 setzte laut dem Bericht der Landesstatistik Steiermark zur Natürlichen Bevölkerungsbewegung den Trend sinkender Geburtenzahlen fort. Die Zahl sank erneut um 316 bzw. -3,0 Prozent auf 10.375 Geburten. Durch den Geburtenrückgang verringerte sich die Zahl der Kinder pro Frau von 1,38 im Jahr 2022 auf 1,33 im Jahr 2023. Bei Fortsetzung des aktuellen Trends wird etwa jede dritte Frau überhaupt keine Kinder mehr bekommen. Im gleichen Zeitraum stieg die Säuglingssterblichkeit von (sehr niedrigen) 1,4 auf 2,7 pro 1.000 Lebendgeburten, womit die Steiermark im Bundesländervergleich den dritthöchsten Wert aufweist.

Geburtenplus nur in Graz und Liezen
Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation, betont: „Ein Blick auf die landesweiten Geburtenzahlen zeigt, dass Graz-Stadt (+1,7 %) und Liezen (+2,1 %) 2023 die einzigen Bezirke waren, die ein Plus bei den Lebendgeburten verzeichneten. Die Landeshauptstadt registrierte 2.887 Geburten und konnte mit +427 als einziger Bezirk einen (deutlichen) Geburtenüberschuss vorweisen, alle anderen Bezirke hatten teils deutliche Sterbeüberschüsse. Die größten Geburtenrückgänge im Vergleich zum Jahr 2022 gab es in Leoben (-17,3 %), Murtal (-8,0 %) und Weiz (-7,4 %), womit in Leoben die Zahl der Geburten pro Frau auf lediglich 1,08 gesunken ist, während Liezen als Maximum einen Wert von 1,60 aufweist."

Weiterhin hohes Geburtendefizit
Eine auffällige Entwicklung zeigte sich im vergangenen Jahr bei den Sterbefällen: Diese gingen um 4,5 Prozent zurück und liegen mit 13.535 nun wieder deutlich unter der 14.000-Marke. Der Rückgang der Sterbefälle wirkte sich auch auf die Lebenserwartung aus, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern anstieg. Die Lebenserwartung lag im Jahr 2023 bei Frauen bei 84,4 Jahren, bei Männern bei 79,4 Jahren, womit das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht ist. Mit dem Rückgang sowohl der Sterbefälle als auch der Geburten hat sich das Geburtendefizit zwar verringert, bleibt aber mit -3.160 das nach den Jahren 2020 und 2022 dritthöchste seit dem Zweiten Weltkrieg.

Valentina und Jakob sind die beliebtesten Vornamen
Passend zu den Geburtenzahlen wurden auch die beliebtesten Vornamen erhoben. Bei den Mädchen steht erstmals Valentina - vor Johanna und Mia - an erster Stelle. Bei den Buben erreichte Jakob den ersten Platz, gefolgt von Paul und Jonas. In der Mehrjahresauswertung 2010-2023 befinden sich aber nach wie vor Maximilian und Anna auf Platz 1. Die Statistik führt auch selten vergebene Namen auf. Bei den Knaben zählen 2023 dazu Aurèl, Chimeremeze, Ezz, Gwydion, Kalu, Oluwajoba, Xingran oder Zeijn, bei den Mädchen beispielsweise Apsara, Disha, Huxi, Myrto, Oleya, Rym, Taye oder Zehrish.

Scheidungen: Neuer Tiefststand seit 1986
Nach dem „Hochzeits-Boom" im Jahr 2022 traten im vergangenen Jahr weniger Paare vor den Traualtar. Mit 379 (-5,6%) weniger Eheschließungen als im Vorjahr lag die Zahl der Trauungen bei 6.351, was dennoch ein hohes Niveau darstellt. Wie in den Jahren zuvor waren die Heiratsraten im städtischen Bereich, insbesondere im Großraum Graz, höher als im ländlichen. In Graz wurden 1.584 Eheschließungen (-0,6 %) und in Graz-Umgebung 864 (-7,1 %) verzeichnet, in Summe also fast 40% der steirischen Eheschließungen. Die Zahl der Scheidungen bleibt weiterhin niedrig und erreichte mit 1.902 Fällen sogar einen neuen Tiefststand seit 1986, die sogenannte Gesamtscheidungsrate liegt nun bei ebenfalls gesunkenen 33,3%, womit nur mehr jede 3. Ehe in Zukunft wieder geschieden wird.

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