30.10.2024
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„Ganze 18,4 % verdienen Frauen in Österreich durchschnittlich weniger als Männer - das führt uns der Equal Pay Day am 1. November wieder einmal drastisch vor Augen. Die kommende Regierung muss alle Hebel in Bewegung setzen, um endlich Gerechtigkeit bei den Einkommen herzustellen!“, fordert Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
„Mit dem Beschluss der europaweiten Lohntransparenzrichtlinie wurde der Regierung ein wirksames Instrument in die Hand gegeben. Es ist höchste Zeit, dass Österreich diese bis 2026 mit allen beteiligten Stakeholdern kompetent umsetzt“, so Frieben.
Der Österreichische Frauenring hat in seinem Forderungskatalog an eine neue Bundesregierung Einkommensgerechtigkeit als eine von zehn zentralen Forderungen aufgeführt. Darin fordern wir neben der Umsetzung der Lohntransparenzrichtlinie die Neubewertung von Arbeit und die Aufwertung der frauendominierten Branchen.
Ebenso rasch und ausreichend muss in den Ausbau der sozialen Dienstleistungen, insbesondere in Kinderbildungseinrichtungen sowie Pflege- und Betreuungsstrukturen investiert werden. Weiters müssen seitens der Regierung die notwendigen Schritte gesetzt werden, um die partnerschaftliche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Sorgearbeit zu forcieren und Anreize für eine stärkere Väterbeteiligung zu schaffen. So hat die Zeitverwendungsstudie 2023 deutlich gezeigt, dass Frauen in Österreich mehr unbezahlte als bezahlte Arbeit leisten.
„Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, diese Forderung ist 71 Jahre nach Einführung des Gleichheitsgrundsatzes im Parlament aktueller denn je. Dass er bis heute nicht umgesetzt ist, ist schlichtweg inakzeptabel. Einkommensgerechtigkeit ist ein wichtiger Schritt zur ökonomischen Absicherung von Frauen und muss auch politisch ganz oben auf der Agenda stehen“, so Frieben abschließend.