Sonderthema Oktober / November / Dezember 2024

28.10.2024: SONDERTHEMA: Land Steiermark schafft leistbaren Wohnraum / Steirische Wahrzeichen 2024: Neues Leben in alten Mauern

„Geschossbau-Turbo" des Landes Steiermark schafft leistbaren Wohnraum

LAbg. Wolfgang Moitzi, Johann Trummer, LR Simone Schmidtbauer, Mario Kleissner, Heinrich Steinberger und Peter Pilz (v.l.)

Foto: Land Steiermark/Binder

„Geschossbau-Turbo" des Landes Steiermark schafft leistbaren Wohnraum

In der Eckertstraße im Grazer Bezirk Eggenberg fand Anfang Oktober 2024 der feierliche Spatenstich zur Errichtung von 66 neuen, geförderten Mietwohnungen statt. Das Wohnprojekt, das von der Rottenmanner Siedlungsgenossenschaft umgesetzt wird, ist das steiermarkweit erste Bauvorhaben, das im Zuge des „Geschoßbauturbos″ als Teil der Wohnraumoffensive seitens des Landes Steiermark gefördert wird. Zum Spatenstich konnte der Vorstand der Rottenmanner Siedlungsgenossenschaft Mario Kleissner unter anderem Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer – in Vertretung von Landeshauptmann Christopher Drexler – und Landtagsabgeordneten Wolfgang Moitzi begrüßen.

Landesrätin Simone Schmiedtbauer: „Die neue Wohnraumoffensive ergänzt und erweitert die Unterstützung des Landes in allen Belangen Rund ums Thema Wohnen und soll gerade jungen Familien wieder Eigentum ermöglichen. Seit Anfang September gibt es dafür günstige Landesdarlehen von bis zu 200.000 Euro und einen Jungfamilienbonus von bis zu 10.000 Euro. Besonders wichtig ist mir auch, das Angebot an leistbaren und hochwertigen Wohnungen im mehrgeschoßigen Wohnbau weiter auszubauen. Über den Geschoßbau-Turbo sollen in diesem Bereich zusätzlich rund 1100 neue Wohneinheiten in der ganzen Steiermark entstehen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit Rottenmanner bereits das erste dieser Objekte mit 66 geförderten und damit besonders günstigen Wohnungen in Graz umsetzen. Damit zünden wir nicht nur den Geschoßbauturbo, sondern starten auch den Bau des österreichweit ersten Vorhabens der Wohnbaumilliarde.″

„Der Spatenstich für das zukunftsweisende Wohnprojekt in der Eckertstraße zeigt unser kontinuierliches Engagement für die Steiermark. Nachdem wir bereits in der Elementarpädagogik und im Gesundheitsbereich wichtige Schritte gesetzt haben, machen wir nun auch im Bereich des Wohnens einen bedeutenden Fortschritt. Gemeinsam mit verlässlichen Partnern der Gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft schaffen wir sozialgerechten und leistbaren Wohnraum für alle″, so Landtagsabgeordneter Wolfgang Moitzi.

Die Fertigstellung des Bauprojektes ist für Sommer 2027 geplant. Die Dachflächen werden begrünt und mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Insgesamt wurden 66 geförderte Mietwohnungen mit Wohnungsgrößen zwischen 40 und 93 Quadratmetern und einer Gesamtwohnnutzfläche von rund 4900 Quadratmetern errichtet.

„Dieses Projekt steht sinnbildlich für unser Engagement, Verantwortung für sozialadäquates Wohnen und Klimaschutz zu übernehmen. Der Wohnbau von morgen bedingt, dass wir mit der Zeit gehen und unseren Blick stets nach vorne richten. Nur so können wir sicherstellen, dass die Menschen auch in Zukunft in lebenswerten und bezahlbaren Wohnräumen leben können. Flexibilität und die Fähigkeit, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, sind dabei entscheidend. Mit dem Projekt in Graz-Eggenberg zeigen wir, dass wir bereit sind, diesen Weg gemeinsam mit unseren Partnern zu gehen", sagt Rottenmanner-Vorstand Mario Kleissner.

Arch. DI Hildegard Blasch
Erdbau Hofer KG
Steirische Wahrzeichen 2024: Neues Leben in alten Mauern

Landesrätin Simone Schmiedtbauer überreichte im Weißen Saal der Grazer Burg wurden die Auszeichnungen für mustergültig revitalisierte steirische Bauobjekte.

Foto: Land Steiermark/Binder

Steirische Wahrzeichen 2024: Neues Leben in alten Mauern

Die Auszeichnung „Steirische Wahrzeichen“ ist eine Anerkennung, die seit über zwei Jahrzehnten für vorbildlich restaurierte und vom Revitalisierungsfonds des Landes Steiermark geförderte Bauwerke verliehen wird. Um das öffentliche Bewusstsein für die Baukultur hochzuhalten, werden in regelmäßigen Abständen besondere Projekte mit dem Titel „Steirische Wahrzeichen“ ausgezeichnet.

Engagierte Steirerinnen und Steirer sowie Organisationen beleben mit viel Einsatz und der Unterstützung des Wohnbauressorts historische Gebäude und tragen so zu ihrem Erhalt bei. Am Donnerstagabend (19.09.2022), zeichnete Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer im Weißen Saal der Grazer Burg mustergültige Revitalisierungsprojekte mit dem Preis „Steirische Wahrzeichen“ aus. Die Revitalisierung von alten Gebäuden ist nicht nur historisch wertvoll, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag gegen Bodenversiegelung.

„Es freut mich außerordentlich, besonders gelungene Revitalisierungsprojekte vor den Vorhang zu holen. Mein Dank gilt den Steirerinnen und Steirern, die mit großem Enthusiasmus, Einsatz und finanziellem Aufwand solche Steirische Wahrzeichen aus dem Dornröschenschlaf erweckt haben. Die Liebe zum Detail, das denkmalpflegerische Gespür und die Wertschätzung traditionellen Handwerks sind die Voraussetzungen, um solche Gebäude wieder zum Leben zu erwecken. Von der Burg bis zum Bauernhaus, vom historischen Industriegebäude bis zur Kirche oder Kapelle reicht die Bandbreite der historischen Bauten in der Steiermark. Diese Vielfalt gilt es zu Erhalten und zu fördern. Mit dem Revitalisierungsfonds des Landes Steiermark unterstützen wir genau das und investieren jährlich über eine Million Euro, um Projekte wie diese zu bewahren, damit noch viele Generationen von Steirerinnen und Steirern sich an diesen kulturellen Juwelen inmitten der steirischen Landschaften erfreuen können“, sagt Landesrätin Schmiedtbauer.

Ausgezeichnete Objekte „Steirische Wahrzeichen 2024“:

Ehemaliges Böhler Privathotel, Kapfenberg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag): Die Jugendstilvilla des ehemaligen Böhler-Werksdirektors k.k.-Oberbergrat Fridolin Reiser wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Privatwerkshotel der Firma Böhler umfunktioniert. 2012 wurde das Gebäude von Baumeister DI David Nussmüller gekauft und anschließend aufwändig und mit viel Liebe zum historischen Detail fachkundig revitalisiert.

Wohn- und Geschäftshaus in der Grazerstraße, Langenwang (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag): Das Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde liebevoll revitalisiert. Es trägt durch die Gewerbebetriebe im Erdgeschoß und den Wohneinheiten in den Obergeschoßen wesentlich zum Gemeindeleben bei.

Wohn- und Geschäftshaus im ehemaligen Gerichtsgebäude, Frohnleiten (Bezirk Graz-Umgebung): Das ehemalige Gericht, ein Renaissancegebäude aus dem 16. Jahrhundert, war ursprünglich und bis zum Jahr 1849 das Rathaus von Frohnleiten. Seit 2016 renovierten die heutige Eigentümerin, die Firma coop.unlimited informationssysteme gmbh, bzw. ihr Geschäftsführer Christian Steinscherer das prägnante Eckgebäude.

Wirtshaus Friedrich, Buch-St. Magdalena (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld): Das 1913 entstandene Wirtshaus kam 2003 erstmalig mit der Revitalisierung des Landes Steiermark in Kontakt, damals für die beispielhafte Übertragung eines historischen Troadkastens. Die Verleihung des Steirischen Wahrzeichens 2004 motivierte Herrn Andreas Friedrich erneut das Wirtshaus zu renovieren.

Wohn- und Geschäftshaus „Prettnerhaus“, Bad Radkersburg (Bezirk Südoststeiermark): Das aus dem 16. Jahrhundert stammende „Prettnerhaus" mit seiner geschmückten Fassade wurde 2021 von Karl Maitz übernommen. Dieser hat es in nur eineinhalb Jahren unter Aspekten der Orts- und Denkmalpflege und insbesondere unter der Berücksichtigung der Geschichte des Hauses revitalisiert.

Schneiderei im ehemaligen Stallgebäude des Hofes vlg. Picker, Stainz (Bezirk Deutschlandsberg): Das Bestehen der landwirtschaftlichen Hofstelle vulgo Picker in Pichling bei Stainz ist bereits im Franziszeischen Kataster dokumentiert. Seit 2015 wird das Anwesen ressourcenschonend, mit viel Eigenleistung und unter Anwendung traditioneller Handwerkstechniken revitalisiert.

Bauernhofensemble vlg. Schneiderbauer, Weinitzen (Bezirk Graz-Umgebung): Im Jahr 2020 wurde mit den Baumaßnahmen beim Bauernhaus begonnen, danach folgte die Trockenlegung des Wirtschaftsgebäudes. Im ehemaligen Stallbereich befindet sich heute ein Tonstudio.

Ehemaliges Forstarbeiter- und Personalwohnhaus, Landl (Bezirk Liezen): Das im Jahre 1500 entstandene Gebäude stand lange Zeit leer, bevor 2017 mit der Planung der Revitalisierung begonnen wurde. Heute befinden sich in diesem Objekt Lager- und Büroräume, sowie Werkstätten der Firma Sulzbacher.

Bauernhofensemble vlg. Kaiserjodl, Mooskirchen (Bezirk Voitsberg): Das Wohnhaus zeigt typische Merkmale des Heimatstils, einer Stilausprägung des Späthistorismus - und zwar bei den gereinigten und mit Leinöl lasierend gestrichenen freiliegenden Dachstuhlteilen. Neben dem Wohnhaus befindet sich das biberschwanzgedeckte Wirtschaftsgebäude, das jeweils zur Hälfte eine Tenne und einen Stall beinhaltet.

„Alte Kirche“, St. Bartholomä (Bezirk Graz-Umgebung): Die aus dem 13. Jahrhundert stammende „Alte Kirche“ mit dem markanten, hohen Glockenturm wurde im romanischen Stil erbaut und in der Spätgotik erweitert. Nach dem beginnenden Zerfall 1933 setzte sich Hanns Koren, Direktor des Volkskundemuseums und legendärer weststeirischer Politiker, 1975 für die Restaurierung und den Wiederaufbau ein. Seit der damaligen Rettung erfolgt die Wartung und Restaurierung laufend.

Kirchhof von Schloss Pöllau (ehemaliges Stift Pöllau), Pöllau (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld): Der 1719 errichtete Kirchhof, dessen Fassade mit barocker freskaler Malerei ausgestattet ist, wurde in den Jahren 2021-2023 restauriert. Heute erstrahlt sie wieder in barocker Pracht und ist damit das Aushängeschild Pöllaus als geistiger, kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt des Pöllauertals.

Filialkirche Hl. Jakob am Jakobsberg, Mühlen (Bezirk Murau): Die Kirche am Jakobsberg wurde im 12. Jahrhundert im Stil der Gotik errichtet. Im Jahr 1699 wurde die Kirche in die ordentliche Pfarrorganisation integriert. Nach ersten Sicherungsmaßnahmen 2005 zeigten sich historische Wandmalereien, die einen bedächtigen Renovierungsablauf erforderten.

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