SONDERTHEMA: Oberösterreichische Wohnbauförderung – Rück- und Ausblick
09.09.2024
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner: Oberösterreichische Wohnbauförderung – Rück- und Ausblick
Foto: Land OÖ/Daniel Kauder
Heimatland und seine Bevölkerung, da er wesentlich zur sozialen und wirtschaftlichen Stabilität der Region beiträgt. Eine moderne und flexible Wohnbauförderung sorgt für die Bereitstellung von erschwinglichem und leistbarem Wohnraum, was angesichts der stetig steigenden Immobilienpreise und Mieten von immenser Bedeutung ist. Dadurch wird es den Oberösterreicher/innen ermöglicht, in einem sicheren und komfortablen Umfeld zu leben, ohne übermäßige finanzielle Belastungen tragen zu müssen.
Darüber hinaus fördert der Wohnbau die regionale Wirtschaft durch die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Bau- und Immobilienbranche sowie in den damit verbundenen Dienstleistungssektoren. Zusätzlich stärkt er den sozialen Zusammenhalt, indem er ein Garant dafür ist, dass das Wohnen leistbar bleibt. Zudem trägt ein nachhaltiger Wohnbau zur langfristigen Erhöhung der Lebensqualität bei, indem er ökologische Überlegungen in den Wohnbau miteinfließen lässt. Der oberösterreichische Wohnbau ist damit einerseits ein wesentlicher Pfeiler für die wirtschaftliche Dynamik und andererseits ein wichtiger Faktor für das finanzielle Wohlergehen der oberösterreichischen Bevölkerung.
„Aus Sicht der Wohnbauförderung war das erste Halbjahr arbeitsintensiv, aber doch durchaus erfolgreich. Besonders im Bereich der Sanierung können wir auf sehr gute sechs Monate zurückblicken. Ob wir an das Rekordjahr 2023 anschließen können, wird sich allerdings erst Ende des Jahres feststellen lassen. Leider hat das Wohn- und Baupaket der Bundesregierung viele Ressourcen gebunden und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so von anderen, zielführenderen, Aufgaben ferngehalten. Nun, wo die Ressourcen wieder frei geworden sind, geht es wie gewohnt bergauf und wir werden unser Bestes geben, um an vergangene Erfolge anzuschließen. Dann bleibt unsere Wohnbauförderung auch weiterhin ein Stabilitätsfaktor in schwierigen Zeiten“, so Landeshauptmann-Stv. und Wohnbaureferent Dr. Manfred Haimbuchner.
1. Kurzrückblick auf das erste Halbjahr
Das erste Halbjahr der Wohnbauförderung war geprägt von den Unsicherheiten und den Unklarheiten rund um das Wohn- und Baupaket der Bundesregierung, als die Regierungsspitzen dieses am 27.02.2024 präsentierten.
Umso erfreulicher ist es, dass es zumindest im Bereich des geförderten Wohnbaus zu keinem kompletten Einbruch kam. Dieser Umstand ist insbesondere der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der oberösterreichischen Politik, Verwaltung und den Bauträgern zu verdanken.
2. Eigenheimförderung-Neu
Die Eigenheimförderung-Neu wurde am 27. Mai von Wohnbaureferent Dr. Haimbuchner vorgestellt, um die Unklarheiten, welche durch das intransparente Vorgehen seitens der Bundesregierung verursacht wurden, zu klären, sodass Planungen für Häuslbauer wieder ermöglicht wurden.
Ergebnisse und Zahlen der Eigenheimförderung-Neu:
Insgesamt wurden und werden bis kommenden Montag 155 Eigenheime nach der neuen Eigenheimförderung mit 1,5% Fixzins zugesichert. Insgesamt werden damit von der Oberösterreichischen Landesregierung Darlehen in Höhe von 13.907.750,00 Euro mit 4.823.327,64 Euro bezuschusst. Damit werden knapp 5 Millionen Euro an Zuschüssen für die heimischen Häuslbauer beschlossen, die einerseits die Oberösterreicher/innen bei der Erfüllung ihres Traums von den eigenen vier Wänden unterstützen und andererseits die heimische Konjunktur enorm beleben.
„Jeder Euro, der hier seitens des Landes investiert wird, ist ein Gewinn für Oberösterreich, unsere Landsleute und unsere Bauwirtschaft. Es freut mich sehr, dass die neue Eigenheimförderung von unserer Bevölkerung so gut angenommen wird“, freut sich Dr. Haimbuchner.
3. Sanierungsverordnung-Neu
Die vergangenen Jahre und Jahrzehnte der oberösterreichischen Wohnbauförderung waren von zahlreichen Erfolgen und Errungenschaften geprägt. So wurde unter anderem der durchschnittliche Mietpreis auf unter das österreichweite Niveau verringert, im Krisenjahr 2023 konnte man sogar ein Rekordjahr im mehrgeschossigen Wohnbau feiern, im Bereich der Sanierung wurde man im Bundesländervergleich in den letzten zehn Jahren acht Mal Sanierungsmeister, die Zusammenarbeit von Politik und Bauwirtschaft war stets konstruktiv und gemeinsam gelang es, die oberösterreichische Wohnbauförderung zum österreichweiten Musterbeispiel zu machen. Nun gilt es, die künftigen Jahre genauso erfolgreich zu gestalten wie die vergangenen.
Ein erster wichtiger Schritt um dieses Vorhaben zu realisieren, ist die Weiterentwicklung der oberösterreichischen Wohnhaussanierungsverordnung II – also der Sanierungsförderung im mehrgeschossigen Wohnbau - obwohl diese auch in der jüngeren Vergangenheit von den Oberösterreicher/innen gerne und oft in Anspruch genommen wurde. Im Vergleich zur stets - durch die Krisen der vergangenen Jahre nötigen – verbesserten Neubauförderung mit niedrigst verzinsten Direktdarlehen des Landes Oberösterreich hat sie aber an Attraktivität verloren.
Umstellung des Fördersystems
Um dieses Ungleichgewicht zwischen Neubauförderung und Sanierungsförderung auszugleichen, wird seitens des Wohnbauressorts unter der Federführung von Landeshauptmann-Stv. Dr. Haimbuchner eine Umstellung des Fördersystems geplant. So soll das enorme, vor allem innerstädtische Potential der Nachverdichtung – sei es durch die Nachnutzung bereits versiegelter Flächen oder die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum durch Aufstockung – noch mehr forciert, also noch höher gefördert werden. Eine moderne Sanierungsförderung wird dieses vorhandene Potential noch besser ausschöpfen und so nicht nur die Oberösterreicher/innen beim Bau ihrer eigenen vier Wände bestmöglich unterstützen, sondern auch dem Problem der Zersiedelung und dem Flächenfraß Rechnung tragen.
Jeder 3. Österreicher (37 Prozent) denkt über den Kauf einer Immobilie nach. Die repräsentative immowelt-Studie „Wohnen und Leben“ zeigt damit, dass der Wunsch nach einem Eigenheim in Österreich ungebrochen groß ist. Auch wenn der Kauf oft noch Zukunftsmusik ist: Nur 4 Prozent planen, innerhalb der nächsten 12 Monate zu kaufen, 16 Prozent wollen in den nächsten 1 bis 5 Jahren zugreifen, und 17 Prozent denken langfristig und schieben den Kauf auf mindestens 5 Jahre hinaus. Diese Zahlen verdeutlichen: Der Traum vom Eigenheim lebt weiter, aber die Umsetzung braucht Zeit - sei es wegen Geld, Marktbedingungen oder persönlicher Umstände.
Die Ergebnisse der Studie im Überblick:
Denken Sie darüber nach, eine (ggf. weitere) Wohnimmobilie zu erwerben?
• Ja, kurzfristig (innerhalb der nächsten 12 Monate / ich habe bereits etwas in Aussicht): 4 Prozent
• Ja, mittelfristig (in 1 bis 5 Jahren): 16 Prozent
• Ja, aber erst auf langfristige Sicht (in frühestens 5 Jahren oder später): 17 Prozent
• Nein: 63 Prozent
• Eigennutzung vor Kapitalanlage - das eigene Zuhause im Mittelpunkt
Wenn es um den Immobilienkauf geht, steht für die meisten Österreicher eines klar im Vordergrund: Sie wollen selbst in der Immobilie wohnen. 78 Prozent der potenziellen Käufer träumen von den eigenen vier Wänden. Nur 22 Prozent sehen in der Immobilie hauptsächlich ein Investitionsobjekt, das vermietet werden soll. Der Wunsch, sich ein eigenes Nest zu schaffen, ist scheinbar nach wie vor tief in den Herzen der Österreicher verwurzelt.
Kapitalmangel oder Angst vor Schulden: Warum viele Österreicher keine eigene Immobilie wollen
Während viele vom Eigenheim träumen, haben 63 Prozent der Österreicher den Kauf einer Immobilie derzeit nicht geplant. Die Gründe dafür sind vielfältig: 43 Prozent sagen schlichtweg, dass sie sich den Kauf nicht leisten können. 24 Prozent wollen sich nicht mit einem Kredit belasten und verschulden. Für 13 Prozent ist das Mieten einfach bequemer und flexibler - sie schätzen es, keine großen Verpflichtungen wie Instandhaltung zu haben. 11 Prozent setzen ihre Prioritäten anders und geben ihr Geld lieber für andere Dinge aus. Und dann gibt es noch 9 Prozent, die keine Lust auf die langfristige Bindung haben, die ein eigenes Zuhause mit sich bringt.
Generation Z: Freiheitsdrang trifft auf Traum vom eigenen Zuhause
Besonders unter den 18- bis 29-Jährigen ist der Wunsch nach den eigenen vier Wänden überraschend stark ausgeprägt. 74 Prozent dieser Altersgruppe spielen mit dem Gedanken, sich irgendwann eine Immobilie zuzulegen -obwohl dieser Generation eigentlich ein besonders hoher Drang nach Freiheit, Flexibilität und Selbstverwirklichung nachgesagt wird. Viele junge Erwachsenen wollen sich offenbar dennoch an einen Ort binden, auch wenn sie dabei eher langfristig planen. 34 Prozent peilen den Kauf innerhalb der nächsten 1 bis 5 Jahre an, während 33 Prozent sogar erst in frühestens 5 Jahren zuschlagen wollen. Es scheint, dass trotz ihres Wunsches nach Unabhängigkeit der Traum vom Eigenheim weiterhin tief in den Herzen von jungen Menschen verankert ist.