Ausgabe Juni 2024

31.05.2024

Im Vorjahr ist Zahl der tödlichen Motorradunfälle stark gestiegen – 82 Todesopfer

Foto: dbn

Im Vorjahr ist Zahl der tödlichen Motorradunfälle stark gestiegen – 82 Todesopfer

Die Motorradsaison hat begonnen und das macht sich leider auch in der Unfallstatistik traurig bemerkbar. Österreichweit kamen heuer bereits fünf Motorradfahrer ums Leben. Nach der niedrigsten Anzahl tödlicher Motorradunfälle im Jahr 2022, nahm im Vorjahr die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer um fast 50 Prozent auf 82 zu, berichtet der VCÖ. Das war die höchste Anzahl von Todesopfern seit dem Jahr 2018.

Die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Innenministeriums zeigt, dass 79 der 82 tödlich verunglückten Motorradfahrer Männer waren. Die am stärkste betroffene Altersgruppe waren die 40- bis 59-Jährigen mit 42 Todesopfern. 15 tödlich verunglückte Motorradfahrer waren älter als 60 Jahre und 13 jünger als 30 Jahre.

85 Prozent der tödlichen Motorradunfälle passierten auf Freilandstraßen, macht der VCÖ aufmerksam. Die häufigste Unfallursache war nicht angepasste Geschwindigkeit: 38 tödliche Motorradunfälle passierten wegen zu hohem Tempo, weitere 13 wegen eines Überholmanövers und zwölf wegen Unachtsamkeit und Ablenkung. „Die Ursachen für die tödlichen Unfälle sagen aber nicht aus, wer der Unfallverursacher war“, erklärt VCÖ-Expertin Helena Schuch. Eine Analyse aller Motorradunfälle – inklusive Verletzter - im Jahr 2022 zeigte, dass rund 61 Prozent der Motorradunfälle von Motorradfahrern verursacht wurden.

Motorradfahrer haben ein erhöhtes tödliches Unfallrisiko und auch ein erhöhtes Risiko schwer verletzt zu werden. Während im Jahr 2022 insgesamt 17 Prozent der bei Verkehrsunfällen in Österreich verletzen Personen schwer verletzt wurden, war der Anteil der Schwerverletzten bei Motorradfahrern mit 34 Prozent doppelt so hoch, informiert der VCÖ.

„Wichtig ist, mit Verkehrssicherheitsmaßnahmen die Zahl schwerer Unfälle zu reduzieren und die Sicherheit für Motorradfahrer zu erhöhen. Dazu zählt unter anderem der Rückbau von Raserstrecken. Straßen sollen nicht zum Rasen einladen. Zudem kann auf Freilandstraßen mit mehr Tempo 80 statt 100 die Verkehrssicherheit erhöht werden ", betont VCÖ-Expertin Helena Schuch. Einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten die Tempokontrollen der Exekutive.

Im Bundesländer-Vergleich wies im Vorjahr die Steiermark mit 23 die höchste Anzahl tödlich verunglückter Motorradfahrer auf, vor Oberösterreich, Niederösterreich und Tirol, informiert der VCÖ. Keinen tödlichen Motorradunfall gab es im Vorjahr in Vorarlberg und Wien.

Durch das Fahrverhalten kann das Unfallrisiko reduziert werden: Tempolimits unbedingt einhalten, keine riskanten Überholmanöver, das Motto „gleiten statt rasen“ beherzigen, mit voller Aufmerksamkeit fahren, in Kurven besonders achtsam sein. Darüber hinaus ist wichtig, dass auch die anderen Verkehrsteilnehmer aufmerksam und rücksichtsvoll fahren. Immer wieder werden schwere Motorradunfälle auch anderen unachtsamen Kfz-Lenkenden verursacht.

VCÖ: Seit dem Jahr 2015 wurden mehr als 700 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen getötet
(Anzahl tödlich verunglückter Motorradfahrer in Österreich)

1.Jänner - 9. Mai 2024: 5 tödlich verunglückte Motorradfahrer

Jahr 2023: 82 tödlich verunglückte Motorradfahrer
Jahr 2022: 55
Jahr 2021: 75
Jahr 2020: 74
Jahr 2019: 79
Jahr 2018: 102
Jahr 2017: 83
Jahr 2016: 85
Jahr 2015: 83

Summe: 723 Todesopfer

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2024

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