Ausgabe Juni 2024

31.05.2024

Ein und dasselbe Lebensmittel ist in Österreich im Schnitt um 24 Prozent teurer als in DeutschlandEin und dasselbe Lebensmitt

Foto: dbn

Ein und dasselbe Lebensmittel ist in Österreich im Schnitt um 24 Prozent teurer als in Deutschland

Preisschock im Supermarkt – Konsument:innen spüren die Teuerung beim Einkaufen. In Österreich schlagen sich idente Marken-Lebensmittel im Schnitt um rund 24 Prozent höher zu Buche als in Deutschland. Auch netto (ohne Mehrwertsteuer) ist Österreich um rund 21 Prozent teurer. Das zeigt ein aktueller AK Preismonitor bei einem Einkaufskorb mit 70 verglichenen identen Marken-Lebensmitteln bei vier Online-Supermärkten in Österreich und Deutschland.

Gleiches Produkt, gleicher Hersteller, fast immer enorme Preisunterschiede: Beim Vergleich der Bruttopreise waren 61 (rund 87 Prozent) von 70 verglichenen Lebensmitteln in Österreich teurer als in Deutschland, fünf (rund sieben Prozent) waren im Schnitt in Österreich billiger, vier (rund sechs Prozent) kosteten in beiden Ländern gleich viel.

Der AK Preismonitor ist in Österreich auch netto teurer als in Deutschland. Wird die unterschiedliche Umsatzsteuer herausgerechnet, so sind die Preise für den Einkaufskorb in Österreich netto noch immer um rund ein Fünftel (21 Prozent) höher als in Deutschland.

Tobias Schweitzer, AK Bereichsleiter Wirtschaft ergänzt: „Der AK Preismonitor zeigt regelmäßig einen ‚Österreich-Aufschlag‘ bei Markenprodukten – den hat auch die Bundeswettbewerbsbehörde bestätigt. Dieser Aufschlag muss weg. Es kann nicht sein, dass multinationale Konzerne von Einzel- und Großhändlern, je nach Mitgliedsstaat, unterschiedliche Preise für gleiche Produkte verlangen. Diese Praxis muss endlich unterbunden werden, denn die Zeche dafür zahlen die Konsument:innen. Darum hat die AK bereits mit der EU-Kommission Kontakt aufgenommen, um sich für die Rechte der Konsument:innen einzusetzen. Wir erwarten aber auch von den zuständigen Ministern, auf EU-Ebene dafür einzutreten, dass die Österreicher:innen beim täglichen Einkauf nicht mehr benachteiligt werden.“

Schweitzer betont, dass auch auf nationaler Ebene gehandelt werden muss: Die AK fordert schon lange eine umfassende Preistransparenzdatenbank sowie eine unabhängige Anti-Teuerungskommission, die alle Daten regelmäßig auswertet und kontrolliert. Außerdem muss das Preisgesetz den „Biss“ bekommen, den es braucht, um gegen ungerechtfertigte Preiserhöhungen vorzugehen.

Zur Erhebung: Die AK hat zwischen 21. und 24. Mai 70 idente Marken-Lebensmittel in den österreichischen Online-Supermärkten Billa und Interspar sowie in den deutschen Online-Shops Rewe und Globus erhoben. Alle Preise wurden inklusive Mehrwertsteuer erhoben (Österreich 10 bzw. 20 Prozent; Deutschland 7 bzw. 19 Prozent). Die AK hat auch einen Netto-Preisvergleich durchgeführt. Aktionen sind berücksichtigt, nicht aber Kund:innenkarten-Vorteilspreise oder Mengenrabatte.

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