02.05.2024
Foto: screenshot/dbn
Anlässlich der Gedenkfeier des Parlaments zum Jahrestag der Befreiung des KZ Mauthausen startet der Verein Modern Society sein neues Portal www.gedenkort.at. Mit digitalen Gedenksteinen wird Menschen in Widerstand und Verfolgung ein Zeichen der Erinnerung gesetzt. Hinter diesen „digitalen Erinnerungssteinen“ verbirgt sich eine Kurzbiographie mit Foto und Fakten zur Verfolgung bzw. Widerstand der Betroffenen.
„Gerade jetzt, wo wir am Ende der Zeitzeugenschaft sind, ist es wichtig, neue Wege zu beschreiten, damit die Erinnerung an diese fürchterliche und dunkle Zeit nicht verblasst. Mit einem Portal gegen das Vergessen versuchen wir hier neue Wege zu gehen“, so Mag. Markus Kroiher, MA, MA, MA, Obmann von „Modern Society“, Initiator dieser Plattform und Mitglied des Vorstands des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW).
Jeden Monat wird auf www.gedenkort.at weiteren Opfer und Widerstandskämpfer gedacht. Zusätzlich werden in Kurzvideos einzelne Personen dargestellt. Als „Stimme“ des Projekts konnte Ö1-Moderator Prof. Mag. Martin Haidinger gewonnen werden. Im Anschluss an die Vorstellung spannt ein Prominenter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft oder Politik den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart. Im ersten Video wird der Widerstandskämpfer und spätere Bundeskanzler und Außenminister DI Leopold Figl präsentiert. Den Bogen in die Gegenwart spannt im Anschluss Bundeskanzler a.D. Dr. Wolfgang Schüssel.
In einem eigenen Podcast-Channel (https://podcast.gedenkort.at) werden Lebensläufe von Widerstandskämpfern und NS-Verfolgten - ebenfalls von Prof. Mag. Martin Haidinger - präsentiert. Als Kooperationspartner für dieses Projekt konnte das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) gewonnen werden.
Das Projekt www.gedenkort.at wird ständig erweitert.. Es ruft laufend neue Schicksale in Erinnerung. Mit einem monatlichen Newsletter erhalten Interessierte Informationen zu neuen virtuell „enthüllten“ Gedenksteinen, Videos oder relevanten Terminen. Natürlich ist das neue Portal barrierefrei.
„Das Projekt ist getragen vom Spruch der bekannten Widerstandskämpferin Sophie Scholl: ‘Man darf nicht nur dagegen sein. Man muss auch etwas tun!‘ Man darf also niemals wegsehen. Zivilcourage beginnt bei jedem Einzelnen selbst“, so Kroiher abschließend.