02.05.2024
Foto: dbn
Eine neue Studie der Gesundheit Austria bestätigt Ernährungsarmut bei Familien mit Kindern: Rund 13 Prozent der befragten Erwachsenen mit Kindern hatten im letzten Jahr Sorge, dass ihre Kinder nicht ausreichend zu essen haben. Sie gehören damit zu den besonders betroffenen Personengruppen. Volkshilfe Direktor Erich Fenninger fordert daher einmal mehr eine kostenfreie Verpflegung an Schulen und Kindergärten, eine Kontrolle der Lebensmittelpreise und die Einführung der Kindergrundsicherung in Österreich.
Die Teuerung trifft armutsbetroffene Menschen stärker, weil sie einen größeren Prozentsatz ihres Haushaltseinkommens für Wohnen, Lebensmittel und Energie ausgeben müssen als Gruppen höheren Einkommens. Zusätzlich sind gesunde Lebensmittel tendenziell teurer, wie der AK Preismonitor immer wieder bestätigt. Die gesundheitlichen Folgen von Ernährungsarmut bei Kindern sind eindeutig: Armutsbetroffene Kinder sind häufiger krank, das zeigt sich bereits im frühen Kindesalter.
„Auch in unserem Projekt Breakfast Club können wir beobachten, dass armutsbetroffene Kinder selten Frühstück essen, keine Jause dabei haben oder und sich seltener in der Mittagspause etwas zu essen kaufen als andere. Daher fordern wir seit Langem eine kostenfreie Verpflegung an Schulen und Kindergärten“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.
Schilderungen aus der Sozialberatung der Volkshilfe lassen außerdem die Dramatik erkennen, wenn Eltern das Geld für eine gesunde Ernährung ihrer Kinder fehlt. Eine alleinerziehende Mutter schildert ihre Situation so: „Momentan gehen wir zur Tafel, weil es sich einfach nicht ausgeht. Die Preise im Supermarkt schlagen so ein, Obst und Gemüse gibt es schon lange nicht mehr bei uns.“
„Die Unsicherheit, ob man seine Kinder ausreichend mit Essen versorgen kann und die Einschränkungen bei der Qualität der Lebensmittel belasten die armutsbetroffenen Familien schwer. Besonders Familien mit mehreren Kindern und Alleinerziehende haben mit den gestiegenen Preisen zu kämpfen. Das Scheitern des Lebensmittelgipfels der Regierung vor einem Jahr zeigt seine bitteren Folgen. Ein Einschreiten gegen die Teuerung bei Nahrungsmitteln ist längst überfällig“, kritisiert Fenninger abschließend und fordert einmal mehr die Einführung einer Kindergrundsicherung in Österreich, um armutsbetroffene Familien nachhaltig zu unterstützen.