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Ausgabe Juni 2023

Wenn das Auto zur Todesfalle wird

Foto: Pfotenhilfe

Wenn das Auto zur Todesfalle wird

Auch schon bei den ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres wird es unseren Hundefreunden im Auto zu heiß. Selbst ein kurzer Einkauf im Supermarkt kann für den im Fahrzeug wartenden Hund unglaublich schnell zur tödlichen Falle werden: Hunde schwitzen anders als wir Menschen und erleiden daher viel schneller einen Kreislaufkollaps, wenn es zu heiß ist.

Aufgrund der vorausgesagten sommerlichen Temperaturen in den nächsten Tagen warnt die Tierschutzorganisation PFOTENHILFE davor, Hunde oder andere Tiere allein im Auto zu lassen. „Selbst wenn das Fenster einen Spalt geöffnet ist, können die Temperaturen im Innenraum eines geparkten Fahrzeugs binnen weniger Minuten stark steigen. Dies löst bei den eingesperrten Hunden nicht nur Panik aus, sondern kann auch schwere Hirnschäden oder sogar den Tod des Tieres zur Folge haben", mahnt PFOTENHILFE-Chefin Johanna Stadler. „Auch ein vermeintlicher Schattenparkplatz kann nach einigen Minuten in der prallen Sonne liegen“, gibt Stadler zu Bedenken.

Ein Mitarbeiter der PFOTENHILFE hat den Selbstversuch gewagt ­- und erlitt nach nur 25 Minuten bei über 50 Grad beinahe einen Kreislaufkollaps. Hunde würden in noch viel kürzerer Zeit ernsthafte Probleme bekommen, denn im Gegensatz zum Menschen, können die Vierbeiner nicht schwitzen, um sich damit selbst ein wenig abzukühlen.

Ein weiterer Unterschied: Der Mensch kann das Auto jederzeit verlassen, wenn es ihm zu heiß wird. Ein eingesperrter Hund hingegen ist der verheerenden Situation vollkommen ausgeliefert. Hunde können sich nur in den ersten paar Minuten durch Hecheln, Bellen oder Winseln bemerkbar machen. Aber schon nach kurzer Zeit werden sie apathisch und dadurch möglicherweise auch nicht mehr durch Passanten bemerkt.

Das Argument "Ich geh' ja nur ganz kurz einkaufen" kann sich im schlimmsten Fall als folgenschwerer Irrtum erweisen. Die PFOTENHILFE hat zur Veranschaulichung eine Grafik erstellt, welche die dramatisch steigende Temperatur binnen kürzester Zeit eindrucksvoll zeigt.

Was können Tierfreunde tun, die einen Hund bei Hitze im Auto eingesperrt sehen?

- Handelt es sich um einen Geschäftsparkplatz, können Sie den Lenker ausrufen lassen.
- Machen Sie andere Passanten auf den Hund aufmerksam.
- Dokumentieren Sie die Situation mit Foto und Video.
- Sollte der Besitzer rechtzeitig zurückkehren, klären Sie ihn über die Gefahren der Innenraumhitze von Autos auf.
- Wenn sich das Tier nicht binnen weniger Minuten befreien lässt, rufen Sie die Polizei!
- Im Notfall muss auch die Zerstörung der Scheibe in Erwägung gezogen werden. Sachen kann man ersetzen - Leben nicht!

Wie kann man einem überhitzten Hund helfen?

- Den Hund behutsam abkühlen! Wenn möglich schnell in den Schatten bringen!
- Da das Tier stark dehydriert ist, braucht es dringend wohltemperiertes Wasser – auf keinen Fall kaltes!
- Feuchte Umschläge an Beinen und Pfoten helfen: Die Verdunstung des Wassers hilft dabei, die Körpertemperatur zu senken.
- Reagiert der Hund nicht und kann nicht mehr selbst trinken, muss er auf der Stelle zum Tierarzt, damit die fehlende Flüssigkeit über Infusionen zugeführt werden kann!

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