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Ausgabe Juni 2023

UMFRAGEN

Umfragen: Nationalratwahlen, Altersdiskriminierung, Wohngegend, Kreuze in Schulen und Maßnahmen der Regierung

Foto: dbn

Umfragen: SPÖ Doskozil, Mittagspause in Österreich, Klimakleber und Zwangs-Trinkgeld

Klare Mehrheit traut Doskozil die Aussöhnung der SPÖ zu
ATV-Moderator Meinrad Knapp, Politikberater Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek lassen am Sonntag die politischen Geschehnisse der Woche Revue passieren. Unter anderem werden die Ergebnisse von Peter Hajeks aktueller Meinungsumfrage diskutiert. Er befragte 800 Österreicher:innen: "Unabhängig davon, welche Partei Sie wählen, wer wäre aus Ihrer Sicht besser geeignet, die SPÖ wieder zu einen und die innerparteilichen Gräben zu überwinden? "

40 Prozent der Befragten, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, trauen Hans Peter Doskozil am ehesten zu, die SPÖ wieder zu einen und die innerparteilichen Gräben zu überwinden. 28 Prozent der Befragten sehen Andreas Babler dafür am besten geeignet. 33 Prozent der Befragten haben keine Meinung dazu.

Die SPÖ-Wählerschaft ist in dieser Frage gespalten: Während 44 Prozent der SPÖ-Wähler:innen Doskozil die Aussöhnung der SPÖ am ehesten zutrauen, sehen 41 Prozent Babler am ehesten dafür geeignet, die Partei wieder auf einen gemeinsamen Kurs zu bringen.

Während 50 Prozent der FPÖ-Wählerschaft Doskozil am ehesten zutrauen, die SPÖ wieder zu einen, sehen Grün- (35 Prozent Babler, 33 Prozent Doskozil) und Neos-Wähler:innen (42 Prozent Babler, 32 Prozent Doskozil) Andreas Babler am ehesten dafür geeignet, die innerparteilichen Gräben in der SPÖ zu überwinden.
(Quelle: ATV 2. Juni 2023)

Umfrage Mittagspause in Österreich - das schnelle Weckerl am Schreibtisch?
Die Mittagspause ist den Österreicher:innen heilig. 61 Prozent der Berufstätigen nehmen sich mindestens 30 Minuten dafür Zeit. Jede:r zweite isst Mittags die Hauptmahlzeit des Tages. Dennoch besteht das Mittagessen mehrheitlich aus kalten oder warmen Weckerln. Das zeigt die aktuelle Umfrage von Die Menü-Manufaktur, für die Integral 1.000 Berufstätige in Österreich interviewt hat.
Für die überwiegende Mehrheit der Berufstätigen (92%) ist die Mittagspause unverzichtbar. 35% nehmen sich 30 Minuten Zeit, 26% gönnen sich eine längere Pause.

Mittagspause meist im Unternehmen selbst
Gegessen wird meist am Arbeitsplatz: 30% verlassen oft nicht einmal ihren eigenen Schreibtisch. 39% verbringen die Mittagspause im Aufenthaltsraum bzw. der Küche, 16% essen in der betriebseigenen Kantine. Wer nicht im Unternehmen isst, isst Zuhause (18%), geht auswärts essen (16%) oder isst unterwegs (11%). Männer und jüngere Mitarbeiter:innen gehen überdurchschnittlich oft extern essen.

„Das ist auch eine Zeitfrage. In 30 Minuten bleibt meist nur der Arbeitsplatz als Ort der Mittagspause“, sagt Christina Kejik-Hopp, Geschäftsführerin von Die Menü-Manufaktur, die Unternehmen, Kindergärten, Schulen, Pflegeheime und Mahlzeitenzeitendienste mit Menüs beliefert und auch Automatenlösungen anbietet.

Wurstsemmel bleibt beliebtestes Mittagessen
Die viel zitierte Wurstsemmel, ist der am häufigsten gegessene Mittagssnack. Kalte und warme gefüllte Weckerl – meist aus dem Supermarkt oder einer Bäckerei – führen das Ranking. Bei 61% landen diese mehrmals pro Woche auf dem Mittagsteller. 15% ernähren sich Mittags ausschließlich von kalten oder warmen Weckerl. Zu Salaten greifen 34% mehrmals pro Woche, Suppen kommen bei 21% mehrmals die Woche auf den Tisch. Platz 5 belegen Mehlspeisen und Plundergebäck (15%). Zumindest einmal pro Woche gönnen sich 42% auch mal Nudelgerichte. Diese sind das mit Abstand beliebteste warme Mittagessen.

Jede:r zweite mehr als 5 Euro pro Mittagessen
Die Ausgaben für das Mittagessen betragen bei mehr als der Hälfte der Befragten mehr als fünf Euro. Eine:r von zehn Berufstätigen gibt mehr als zehn Euro pro Tag für das Mittagessen aus. 46% geben zwischen fünf und zehn Euro aus, 45% unter fünf Euro. Das hört sich nicht viel an, summiert sich aber. Mit weniger als 100 Euro pro Monat kommen nur 45% der Beschäftigten aus. Am günstigsten essen Beschäftigte, die in der betriebseigenen Kantine essen oder im Aufenthaltsraum.

Mehr Abwechslung für die Mittagspause
„Die Umfrage zeigt sehr klar, dass Mittagessen für die Österreicher:innen sehr wichtig ist. Gleichzeitig ernähren sich viele zu Mittag sehr eintönig und verlassen nicht einmal ihren Schreibtisch“, sagt Katharina Albrecht, Ernährungswissenschaftlerin bei Die Menü-Manufaktur. Der Nachteil der Lieblingssnacks: Gefüllte Weckerl und Fast Food machen nur kurzfristig satt. „Gefüllte Weckerl und Fast Food enthalten meist viele leere Kalorien. Sie sättigen zwar, aber der Blutzuckerspiegel fällt genauso rasch ab, wie er gestiegen ist. Und das bedeutet meist Heißhunger“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin. Salaten wiederum fehle meist die Sättigungsbeilage. Sie sind zwar gesund, haben meist aber nur einen geringen Nährwert. Gegen das Nachmittagstief rät die Expertin zu mehr warmen Gerichten, mehr Abwechslung, bunteren Tellern, mehr Ballaststoffen und Eiweiß. „Pflanzliche Gerichte mit Hülsenfrüchten, verschiedenen Getreidearten, WOK Gerichte oder auch Nudeln liegen nicht schwer im Magen, machen länger satt und energiegeladen“, sagt Albrecht.

Mittags-Trends: Kantine on Demand und Automaten
„Der Trend geht bei Jüngeren deutlich in Richtung mehr Ernährungsbewusstsein und mehr Abwechslung. Da die Mittagspause begrenzt ist, sind hier auch Unternehmen gefordert, Rahmenbedingungen für ein gesundes, abwechslungsreiches Mittagsessen zu schaffen“, sagt Kejik-Hopp. Aber auch Lieferdienste, Großküchen und Gemeinschaftsverpfleger wie die Menü-Manufaktur müssten umdenken und ihre Angebote ständig an die Arbeits- und Ernährungsgewohnheiten anpassen. „Wir bei Die Menü-Manufaktur haben nicht nur bei den Speiseplänen auf die neuen Essgewohnheiten reagiert und bieten zunehmend mehr internationale, vegetarische und vegane Gerichte an. Wir haben auch das Lieferangebot angepasst“, so Kejik-Hopp. Neben dem Online-Bestell-Tool Menülounge bietet Die Menü-Manufaktur jetzt auch eine weitere Automatenlösung an. Unternehmen können die Automaten mit Menüs nach Wahl befüllen lassen, die für alle Mitarbeiter:innen rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Abgerechnet wird via Kredit- oder Bankomatkarte.
(Quelle: Menü-Manufaktur, 1. Juni 2023)

Kein Verständnis für Störaktionen der Klimakleber
In den vergangenen Wochen verging kein Tag ohne Meldungen über Störaktionen von Klima-Demonstranten. Diese treten bekanntlich für Anliegen wie mehr Klimaschutz sowie radikale Maßnahmen wie Tempo 100 auf der Autobahn oder ein frühzeitiges Aus von Autos mit Verbrennungsmotoren ein. Rücksicht auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aufgrund der permanenten Blockierung von Hauptverkehrsrouten zu spät ihre Arbeitsstellen erreichen, oder Rettungsfahrzeuge auf dem Weg zu einem lebensrettenden Einsatz, wird dabei von deren Seite keine genommen.

Der ARBÖ hat auf der Website www.arboe.at eine Umfrage durchgeführt, an der 600 Personen teilgenommen haben. Das Ergebnis ist eindeutig: 81 Prozent der Befragten lehnen die derzeit täglich stattfindenden Klebeaktionen ab. Eindeutig ist auch das Ergebnis bei der Frage, ob derartige Aktionen wichtig sind, um die Menschen in Sachen Klimaschutz aufzurütteln: 73 Prozent der Befragten verneinen diese Frage. Nahezu genauso viele User, die an der Umfrage teilgenommen haben, nämlich 72,5 Prozent, fordern hingegen höhere Strafen für die Blockierer. „Auch wenn den Demonstranten ihr Anliegen noch so wichtig erscheint, so sind die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen enorm und stoßen auf Widerstand in der Bevölkerung. Protest ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft, es kann jedoch nicht sein, dass dadurch die Mehrheit der Bevölkerung von einer Minderheit in „Geiselhaft“ genommen wird. Daher ist es nachvollziehbar, dass vielen Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern das Verständnis für derartige Chaos verursachende Aktionen fehlt“, so Johann Kopinits, ARBÖ-Jurist, anlässlich der jüngsten Protestwelle.

Derzeit kann bei unangemeldete Demonstrationen ausschließlich das Verwaltungsstrafrecht angewendet werden, wie Kopinits weiter ausführt: „Eine Verwaltungsstrafe ist in den meisten Fällen eine Geldstrafe. Erst wenn diese uneinbringlich ist, werden Ersatzfreiheitsstrafen vollzogen. Damit trifft man den Kern der Protestbewegung augenscheinlich kaum.

Gerade in Fällen wie zuletzt, als zufolge der Behinderung eines Rettungsfahrzeuges ein Patient zu Tode kam, scheint jedoch eine Anpassung des Strafgesetzbuches unerlässlich. Anzudenken wäre etwa eine Anpassung der Strafbestimmung der Nötigung oder vorsätzlichen Gemeingefährdung.“

Grundsätzlich ist für den ARBÖ das Recht der Meinungsäußerung und das Demonstrationsrecht ein hohes und schützenswertes Gut. In diesem Fall setzen die Demonstranten das Instrument aber dafür ein, den Staat und die Regierung zu erpressen: „Das kann nicht Sinn und Zweck sein. Wichtiger wäre, nachhaltige Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen, die auch von einem großen Teil der Menschen mitgetragen werden können“, so Kopinits abschließend.
(Quelle: ARBÖ, 22. Mai 2023)

78 Prozent gegen Zwangs-Trinkgeld
Eine fixe Servicepauschale, die auf den Rechnungsbetrag addiert wird, sorgt seit Tagen für Aufregung, nachdem sich Gäste über die Praxis in einem Lokal am Wiener Naschmarkt beschwerten. Das größte Magazin für kulinarischen Lifestyle befragte nun die Genuss-Community und kam zu einem klaren Ergebnis. 78 Prozent sprechen sich in einer Blitz-Umfrage gegen ein verpflichtendes Trinkgeld aus.

Trinkgeld wird jedoch regelmäßig und gerne gegeben. Allerdings möchten die Menschen selbst über die Höhe entscheiden und sehen Trinkgeld als freiwillige Anerkennung für gutes Service und hohe Qualität. Mehr als drei Viertel der Befragten geben regelmäßig zehn Prozent Trinkgeld. Über 14 Prozent erkennen die Leistung des Personals mit 15 Prozent und mehr an.

Auch wenn das Service nicht ganz zur Zufriedenheit war, geben 65 Prozent noch immer Trinkgeld. Nur 35 Prozent verweigern das Trinkgeld, wenn der Lokalbesuch nicht ihren Erwartungen entspricht.

„Die Bereitschaft, sich für gutes Service und Qualität zu bedanken, ist sehr hoch ausgeprägt. Für die meisten Gäste ist das Trinkgeld eine Selbstverständlichkeit. Eine Zwangs-Servicepauschale ist in Zeiten der grassierenden Inflation der falsche Weg und verdirbt Gästen die Freude am kulinarischen Erlebnis“, bilanziert Falstaff-Herausgeber Wolfgang M. Rosam.
(Quelle: Falstaff, 19. Mai 2023)

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