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Die 1.400 Einwohner zählende Seewinkel-Gemeinde St. Andrä am Zicksee hat mehrere Probleme. Ihr Tourismusmagnet hat seit dem Sommer 2022 kein Wasser mehr. Im Juni 2023 gibt es nur mehr eine kleine Lacke, umgeben von ein wenig feuchter Erde. Und in der Gemeinde-Kasse herrscht auch Ebbe. Das erste orthodoxe Kloster Österreichs, das in der burgenländischen Gemeinde entstehen soll, lässt weiter auf sich warten.
Das Wasser im Zicksee war natronhaltig, und es wurden ihm Heilkräfte (vor allem bei Haut- und Rheumaerkrankungen) zugeschrieben.
Im Laufe des heurigen Sommers wird wohl aus dem Zicksee eine komplett trockene Steppe werden. Seit Beginn der 1990er Jahre kämpft der See in den Sommermonaten mit dem Austrocknen.
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5 Jahre ausgetrocknet
Von 1865 bis 1870 war der See schon einmal komplett ausgetrocknet. Damals gab es eine außergewöhnliche Dürreperiode. Der Zicksee war ca. 2,5 km lang und 1,5 km breit. Die Wassertiefe betrug durchschnittlich nur etwa 1 Meter und hat keine Zu- oder Abflüsse.
Der Wasserstand des Sees war somit immer vom Grundwasserpegel abhängig.
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Im Juli 2022 wurden mehrere Tonnen Fisch aus dem nur mehr wenige Zentimeter tiefen See abgefischt und umgesiedelt.
Durch Änderungen im Wasserrecht 2010 wurde die zulässige Menge von Grundwasser, die in den See gepumpt werden darf, von 2,1 Millionen Kubikmeter auf 300.000 Kubikmeter pro Jahr verringert. 2011 wurde die erlaubte Menge überschritten, weil der zuständige Pumpwart die Pumpe nicht rechtzeitig abgeschaltet hatte.
Daher ist für 2012 lediglich die Restmenge 38.000 m³ verblieben, wodurch der Wasserspiegel um 1 Meter unter das Vorjahresniveau gesunken war. Eine vollständige Austrocknung über den Sommer wurde schon damals befürchtet, ist dann aber knapp nicht eingetreten.
Über die Gründe für das vollständige Austrocknen gibt es geteilte Meinungen.
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Jedes Jahr findet am Zicksee eine orthodoxe Wasserweihe statt. Selbst nach dessen Austrocknung wurde dieses Ritual heuer am 18. Februar 2023 vollzogen, ergänzt um ein Gebet für ein Ende der Trockenheit.
Für die Region bleibt zu hoffen, dass sich der See irgendwann wieder füllt, so wie das 1870 schon einmal geschehen ist. Die Richtung in die sich der Klimawandel aktuell bewegt, lässt aber befürchten, dass das wohl noch sehr lange dauern wird.
