Foto: Land Vorarlberg/K.Kuca
Anlässlich des Internationalen Tags des Baumes am 25. April unterstrichen Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner im Pressefoyer die Bedeutung von Mischwäldern für die Klimaanpassung des Waldes. Der Landesforstdienst hat die Waldpflege zu einem Arbeitsschwerpunkt im laufenden Jahr erklärt. Ziel ist es, die Schaffung strukturreicher Mischwälder zu forcieren, die die besten Voraussetzungen haben, um den zu erwartenden klimatischen Veränderungen – längere Trockenphasen, stärkere Stürme, erhöhter Schädlingsbefall – zu widerstehen, erläuterten Wallner und Gantner gemeinsam mit Landesforstdirektor Andreas Amann. Zu diesem Zweck wird die Förderung aus dem Vorarlberger Waldfonds für die Jungwaldpflege angehoben.
Mehr als ein Drittel der Vorarlberger Landesfläche ist Wald. Dieser erfüllt vielfältige Funktionen – als Schutzwald, als Erholungs- und Lebensraum und als natürliche Klimaanlage. „Unser Auftrag ist es daher, gesunde Wälder und ihre natürlichen Funktionen zu erhalten“, sagte Landeshauptmann Wallner. Da für die Klimaanpassung der Wälder vor allem eine rechtzeitige Pflege der Jungbestände erforderlich ist, wolle das Land durch attraktive Fördersätze dazu beitragen, dass die jährlich gepflegte Waldfläche auf 150 bis 200 Hektar gesteigert werden kann.
„Unser Wald ist das naturbelassenste Ökosystem, das wir haben“, betonte Landesrat Gantner und verwies zugleich auf die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes. In den Vorarlberger Wäldern werden jährlich 350.000 Festmeter Holz geerntet und dieses Potenzial könnte noch weiter gesteigert werden. Entlang der Wertschöpfungskette des Holzes – von der Forstarbeit bis zur holzverarbeitenden und Energiewirtschaft – sind in Vorarlberg rund 11.000 Menschen beschäftigt.
Neben der Förderung der Waldpflege unterstützt das Land Zusammenschlüsse von kleineren Betrieben zu Forstbetriebsgemeinschaften, um eine professionelle Waldbetreuung zu ermöglichen bzw. zu stärken. Weiters engagieren sich 38 vom Land beschäftigte lokale Waldaufseher um die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der Bevölkerung für den Wald und tragen durch ihre Überwachungstätigkeit auch maßgeblich dazu bei, dass Vorarlberg in der Borkenkäfer-Schadholz-Statistik den geringsten Wert der österreichischen Bundesländer aufweist. „Unsere Waldaufseher sind Forstexperten mit Hausverstand“, sagte Gantner.
Baum des Jahres: Die Eberesche
Die Eberesche ist heuer zum österreichischen Baum des Jahres gekürt worden. Diese attraktive Baumart spielt in Vorarlbergs Wäldern als Mischbaumart eine wichtige Rolle, erläuterte Landesforstdirektor Amann: „Die Eberesche ist eine typische Pionierbaumart in Vorarlbergs Wäldern. Sie ist ein Ökosystem-Dienstleister wie nur wenige Baumarten des heimischen Artenspektrums, weil sie einerseits saure und nährstoffarme Böden besiedeln kann und andererseits mit ihrem basenreichen Laub sehr zur Humus- und Bodenverbesserung – insbesondere in den Nadelwäldern im Gebirge – beiträgt.“
Amann verwies neben der Waldpflegeoffensive auch auf eine Reihe von Forschungsprojekten zur Klimawandelanpassung der Wälder, an denen das Land Vorarlberg beteiligt ist. So zielt das Interreg Projekt Winalp 21 gemeinsam mit Bayern, Tirol und Oberösterreich auf die Erstellung einer dynamischen Waldgesellschaftskartierung, mit der auf jedem Standort die Klimaverhältnisse der Zukunft (Niederschläge, Temperatuten, Bodenverhältnisse) zu verschiedenen Zeiten in der Bandbreite unterschiedlicher Klimaszenarien modelliert werden können. Das von allen österreichischen Bundesländern betriebene Projekt WaldWandel untersucht Chancen und Risiken von Gastbaumarten. In Vorarlberg wurden verschiedene Baumarten wie Douglasie, Schwarznuss, Roteiche und Robinie im Bezirk Feldkirch untersucht und daraus Beratungsempfehlungen für die Verwendung dieser Baumarten ausgearbeitet.
.