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Ausgabe März 2023

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SONDERTHEMA

Kreditvergabe: Kärnten fordert Erleichterungen für Häuslbauer

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Kreditvergabe: Kärnten fordert Erleichterungen für Häuslbauer

Den überhitzten Immobilienmarkt sollten sie abkühlen und die Banken vor Kreditausfällen schützen: Die seit Mitte des Vorjahres geltenden strengeren Regeln für Immobilienkredite sehen unter anderem höhere Eigenmittel und eine ans Einkommen angepasste maximale Kreditrate vor.

Doch was vor allem der Regulierung des Anlegermarktes dienen sollte, machte auch den Häuslbauenden und Wohnungs-Erstkäuferinnen und -käufern zu schaffen. Denn auch sie müssen gemäß der Richtlinie mindestens 20 Prozent der Immobilienkosten durch Eigenkapital finanzieren. Landeshauptmann Peter Kaiser und Wohnbaureferentin LHStv.in Gaby Schaunig appellieren vor der heutigen Sitzung des Finanzmarktstabilitätsgremiums einmal mehr, die Regelung abzuändern.

„Es braucht realitätsnahe Rahmenbedingungen, damit sich möglichst alle jungen Menschen den Traum vom eigenen Dach über dem Kopf verwirklichen können, und nicht nur ein paar wenige, die besonders begütert sind. Junge Menschen sollen dabei unterstützt und nicht behindert werden“, erklärt Landeshauptmann Peter Kaiser. Denn die Verordnung der Finanzmarktaufsicht (FMA) „stellt vor allem junge Menschen, die sich zum ersten Mal Eigentum aufbauen möchten, vor Probleme“, erläutert Schaunig.

Über die Kärntner Wohnbauförderung erhalten Häuslbauerinnen und Häuslbauer sowie Personen, die eine Wohnung zur Deckung des eigenen Wohnbedürfnisses erwerben möchten, zwar große finanzielle Unterstützung – aber diese Direktzuschüsse, die bis zu 45.000 Euro betragen können, werden nicht als Eigenmittel bewertet, da sie erst nach Rechnungsvorlage auch tatsächlich fließen. „Das muss unbedingt umgestellt werden, sodass der Förderzuschuss bzw. das Förderdarlehen schon beim Zeitpunkt der Förderzusage von Banken als Eigenmittel bewertet werden kann“, so Schaunig, die diese Sichtweise auch in einem Schreiben an die FMA detailliert dargelegt hat.

Schon im November haben die Finanzreferentinnen und -referenten aller Bundesländer Finanzminister Magnus Brunner dazu aufgefordert, sich bei der FMA für eine Änderung der Eigenmittelvorschriften einzusetzen. „Die Signale, die wir erhalten haben, waren positiv. Daher hoffen wir nun auf eine sinnvolle und rasche Abänderung der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung“, so Kaiser und Schaunig.

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Mieten in Österreichs Städten gestiegen - Klagenfurt +11%

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Mieten in Österreichs Städten gestiegen - Klagenfurt +11%

In vielen Städten Österreichs ist Wohnen im vergangenen Jahr teurer geworden. Der Quadratmeterpreis bei Neuvermietung ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr in 10 von 12 untersuchten Städten gestiegen. Den stärksten Zuwachs gibt es in Klagenfurt am Wörthersee, wo sich die Gesamtmieten um 11 Prozent erhöht haben.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt.at. Dafür wurden in einem Vorjahresvergleich die Angebotsmieten für Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) in den Landeshauptstädten und größten Städten Österreichs untersucht.

Nachdem sich der Mietanstieg 2021 vor allem in den teuersten Städten abgeschwächt hatte, ist es 2022 teils wieder zu deutlicheren Preiszuwächsen gekommen. Das liegt vor allem am starken Anstieg der Kreditzinsen sowie der Verschärfung der Kreditvergabekriterien im vergangenen Jahr. Diese haben dazu geführt, dass der Immobilienkauf in Österreich für immer weniger Menschen leistbar ist und sich die Nachfrage folglich zunehmend auf Mietobjekte konzentriert. Für zusätzlichen Druck auf dem Mietmarkt hat darüber hinaus der starke Zuzug von Geflüchteten gesorgt. In den kommenden Monaten dürfte das Wohnen in Österreich sogar noch teurer werden: So steht im April eine deutliche Erhöhung der Richtwertmieten für Altbauten an. Zudem dürften die Betriebskosten aufgrund der gestiegenen Energiepreise zulegen und zu einer weiteren Verteuerung der Gesamtmieten führen.

Größte Städte: Preiskurven in Wien und Graz zeigen nach oben

Wer eine Wohnung in Wien sucht, muss aktuell 4 Prozent mehr für die Miete bezahlen als vor einem Jahr. Mit einem mittleren Quadratmeterpreis von 14,50 Euro befindet sich die Hauptstadt im oberen Mittelfeld des Städtevergleichs. Noch deutlicher fällt das Plus in Graz aus, wo der Quadratmeterpreis bei Neuvermietung um 7 Prozent auf 12,10 Euro gestiegen ist. Somit hat die Mietpreisentwicklung in den beiden größten Städten Österreichs im vergangenen Jahr wieder an Dynamik gewonnen, nachdem die Angebotsmieten 2021 jeweils stabil geblieben waren. Vor allem in Wien fällt der Mietpreisanstieg angesichts der hohen Strahlkraft als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum dennoch vergleichsweise moderat aus. Dies dürfte unter anderem am geförderten Wohnungsbau und dem niedrigen Richtwertmietzins liegen.

Mietanstieg in teuersten Städten beschleunigt sich

Auch in den kostspieligsten Städten hat die Mietpreisentwicklung im vergangenen Jahr an Fahrt gewonnen. In Innsbruck, der teuersten Stadt im Vergleich, ist der Quadratmeterpreis bei Neuvermietung um 6 Prozent nach oben geklettert und liegt derzeit im Median bei 19,10 Euro. Vor allem die ungebrochen hohe Nachfrage nach Wohnraum in der Tiroler Landeshauptstadt bei gleichzeitig begrenztem Angebot hat dafür gesorgt, dass sich Mietwohnungen weiter verteuert haben. Hinter Innsbruck folgen im Preisranking Salzburg (17,10 Euro) und Dornbirn (16,60 Euro), wo sich die Angebotsmieten im vergangenen Jahr um 7 bzw. 5 Prozent erhöht haben. 2021 hatte der Anstieg der Angebotsmieten in allen drei Städten lediglich 2 Prozent betragen.

Größtes Plus in Klagenfurt, leichter Rückgang in Sankt Pölten

Am deutlichsten haben sich die Mieten in Klagenfurt am Wörthersee erhöht, wo das Plus bei 11 Prozent liegt. Damit verzeichnet die Landeshauptstadt Kärntens bereits das zweite Jahr in Folge einen zweistelligen prozentualen Anstieg. Ein möglicher Grund für den deutlichen Zuwachs bei den Mietpreisen ist das starke Wachstum der Klagenfurter Bevölkerung in den letzten Jahren und der daraus resultierende Anstieg der Wohnungsnachfrage. Mit einer mittleren Angebotsmiete von 12,40 Euro pro Quadratmeter befindet sich Klagenfurt im Österreich-Vergleich inzwischen preislich im Mittelfeld.

Lediglich in den zwei günstigsten untersuchten Städten haben sich die Angebotsmieten im vergangenen Jahr nicht erhöht. In Eisenstadt, der Hauptstadt Burgenlands, stagniert der Quadratmeterpreis bei 10,50 Euro. In der niederösterreichischen Hauptstadt Sankt Pölten (10,30 Euro) steht sogar ein leichtes Minus von 1 Prozent zu Buche.

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