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Ausgabe Februar 2023

AUTO & TECHNIK

Nur im Mittelfeld: Teslas Autopilot im Test

Nur im Mittelfeld: Teslas Autopilot im Test
Foto: dbn

Nur im Mittelfeld: Teslas Autopilot im Test

Consumer Reports, eine amerikanische Non-Profit-Organisation hat den Autopiloten von Tesla mit Systemen anderer Hersteller verglichen. Das ging für Tesla nicht besonders gut aus.

Consumer Reports hat zwölf Systeme getestet, die eine adaptive Geschwindigkeitsregelung mit einem Fahrspursassistenten kombinieren.
Das laut den Testern sicherste System wäre Bluecruise von Fors, gefolgt von Mercedes Benz mit seiner Driver Assistence. Bereits 2020 wurde getestet. Damals belegte Tesla noch den 2. Platz. Beim aktuellen Test konnte die Firma von Elon Musk nur mehr den 7. Platz erreichen.
Ein Hauptgrund für die Abwertung von Tesla ist laut Consumer Reports das Fahrerüberwachungssystem. 

Das Bluecruise-System von Ford beispielsweise überwacht die Augen des Fahrers mit Infrarotkameras und gibt innerhalb von fünf Sekunden ein akustisches Warnsignal ab, wenn der Fahrer nicht auf die Straße schaut. Bei Tesla genügt ein leichter Druck auf das Lenkrad, um dem System vorzugauckeln, dass der Autofahrer sich der Straße widmet. Dies geschieht beim Tesla aber erst nach 30 Sekunden, was laut Kelly Funkhouser, CR-Managerin für Fahrzeugtechnologie, "eine riskante Situation" darstellt.

Wesentlich schlechter als Tesla schnitten der Highway Driving Assist von Hyundai/Kia/Genesis und der Pilot Assist von Volvo/Polestar ab.

Grundsätzlich scheint zu gelten, dass all diese Assistenzsysteme noch weit von der Perfektion entfernt sind und der Mensch weiterhin der endgültige Entscheider sein sollte. Lediglich in der Reaktionsgeschwindigkeit sind die Assistenzsysteme dem Menschen überlegen und nicht in der Richtigkeit der Entscheidungen.

Ende November des Vorjahres kam es auf der Bay Bridge in San Francisco, USA, zu einem schweren Unfall. Auslöser war ein Tesla, der plötzlich nicht nur die Spur wechselte, sondern kurz darauf recht abrupt bremste. Dadurch kam es zu einer Massenkarambolage. Der Fahrer sagte den Behörden, er habe sich zum Zeitpunkt des Unfalls von Teslas "Full Self Driving"-Modus chauffieren lassen. Die Software sei es schließlich auch gewesen, die aus unerklärlichen Gründen den Haltevorgang eingeleitet habe.

Ein Hauptproblem scheint das Hersteller-Marketing zu sein. Ein "Autopilot" weckt falsche Erwartungen und erinnert an den Autopilot im Flugzeug. Davon ist die Technik des Fahrassistenten jedoch noch sehr weit entfernt.

Das Landgericht München klagte 2020 gegen den Tesla-Autopiloten wegen irreführender Werbung. Elon Musk verteidigte das System und gewann das Verfahren.

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