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Ausgabe Februar 2023

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SONDERTHEMA

Niederösterreichs Straßenbauprogramm 2023: 90 Millionen Euro für 300 Projekte

Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Straßenbaudirektor Josef Decker (v.l.n.r.).
Foto: NLK Filzwieser

Niederösterreichs Straßenbauprogramm 2023: 90 Millionen Euro für 300 Projekte

„Niederösterreich steht für einen Mobilitätsmix und damit für Investitionen in den öffentlichen Verkehr und den Straßenbau, um die Lebensqualität in den Gemeinden zu erhöhen, die Verkehrssicherheit zu steigern und die Menschen vom Verkehr zu entlasten. Das ist gleichzeitig auch wichtig für die Wertschöpfung und eine wertvolle Ressource am Arbeitsmarkt“, sagte Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko am heutigen Dienstag in St. Pölten, wo er gemeinsam mit Straßenbaudirektor Josef Decker Niederösterreichs Straßenbauprogramm 2023 vorstellte.

„Die 90 Millionen Euro, die wir heuer in insgesamt 300 Projekte investieren, sichern – abgesehen von den 3.400 Mitarbeitern des Straßendienstes - 1.200 Arbeitsplätze“, betonte Schleritzko und verwies als erstes der drei Ziele des Ausbauprogramms auf die Lebensqualitätserhöhung und Verkehrsentlastung durch Ortsdurchfahrten, Umfahrungen etc.

„Das zweite Ziel ist die Steigerung der Verkehrssicherheit durch die Entschärfung neuralgischer Punkte wie etwa Eisenbahnkreuzungen, durch Schaffung von Kreisverkehren etc. Pro Jahr entschärfen wir in Niederösterreich durchschnittlich 20 Unfallhäufungspunkte wie zuletzt den Europaplatz in St. Pölten. 2022 mussten wir 97 Verkehrstote verzeichnen. Damit konnten wir zwar zum vierten Mal in Folge unter 100 Verkehrstoten bleiben, aber natürlich ist jeder Verkehrstote einer zu viel“, unterstrich der Landesrat.

Als drittes Ziel nannte Schleritzko die weitere Forcierung des Mobilitätsmix: „Niederösterreich ist ein Land der Pendler. Über 820.000 Landsleute pendeln täglich, 600.000 davon im Pkw. Aber auch der öffentliche Verkehr funktioniert nur mit einem intakten Straßennetz, schließlich findet 40 Prozent des öffentlichen Verkehrs mit Bussen statt“.

Als mit Gesamtkosten von 60 Millionen Euro größtes der anstehenden Projekte führte der Landesrat die Umfahrung Großglobitz - Kleinpoppen im Zuge der B 36 an. Weiters stehen u. a. die Umfahrung Harmannsorf-Rückersdorf an der B 6, Spurerweiterungen in Kledering und Rastenfeld, die Eisenbahnunterführung in Wiener Neustadt, die Fertigstellung des Europaplatzes in St. Pölten sowie Arbeiten an den Anschlussstellen Mödling und Wöllerdorf an.

Josef Decker ergänzte diese Vorhaben u. a. um eine Unterführung mit Kreisverkehr an der Kreuzung B 37 / B 38, eine Kuppenabsenkung der L 156 in Moosbrunn sowie 2+1-Spurausbauten auf den Stecken Stockerau – Horn – Schrems bzw. Karlstift – Zwettl – Waidhofen an der Thaya. Zudem werde es in dem insgesamt 13.600 Kilometer langen Straßennetz verschiedene Fahrbahnsanierungen, Stützmauersanierungen wie in Klosterneuburg, Puchenstuben und Mariensee sowie zusätzlich zu 16 regionalen Brückenbaulosen insgesamt 63 Generalsanierungen von Brückenbauobjekten wie auf der B 12a in Wiener Neustadt oder der B 16 in Achau geben.

Konkrete Schritte zur blau-gelben Energieunabhängigkeit

(v.l.n.r.) Frank Dumeier (Vorstand W.E.B. Windenergie), LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Georg Waldner (Geschäftsführer ImWind) und Hans Christian Kirchmeier (Vorstand IG Holzkraft).
Foto: NLK Pfeiffer

Konkrete Schritte zur blau-gelben Energieunabhängigkeit

Vor wenigen Wochen wurde der blau-gelbe Weg zur Energieunabhängigkeit, der eine Verdreifachung des Wind- und eine Vervierfachung des Sonnenstroms und insgesamt über 10.000 Gigawattstunden (GWh) zusätzlichen sauberen Strom beinhaltet, vorgestellt und auch im Landtag beschlossen. In einer Pressekonferenz am heutigen Dienstagvormittag stellte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf die nächsten konkreten Schritte vor um diese Ziele zu erreichen.

„Mit dem Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Biomasse wird 2023 ein Rekordjahr auf dem Weg zu Erneuerbarer Energie und damit für mehr Energieunabhängigkeit und Klimaschutz“, sagte Pernkopf und konkretisierte: „Wir rechnen heuer mit 15.000 neuen PV-Anlagen und stellen dafür auch eine neue Förderung von zusätzlich vier Millionen Euro für PV-Überdachung von bestehenden versiegelten Parkplätzen bereit.“ Die Förderung richte sich an Gemeinden, Unternehmen, Vereine und Kirchen und betrage bis zu 1.000 Euro pro Kilowattpeak, woraus sich ein Mehr an rund fünf Megawattpeak sauberer Sonnenstrom ergebe. „Das sind rund 2.500 Parkplätze, die überdacht und sinnvoll doppelt genutzt werden“, so der LH-Stellvertreter.

Zudem werden auch Freiflächen-Anlagen auf schon beanspruchten Flächen wie beispielsweise Kläranlagen oder Deponien gebaut, „deshalb haben wir bereits vor Weihnachten die 1. Zonierung mit 116 Zonen und gesamt 1.00 Hektar beschlossen“, führte Pernkopf weiter aus, was einer Verdreifachung der gesamten Dach- und Freiflächen entspreche. Weitere von den Gemeinden vorgeschlagene Flächen werden bereits von Experten geprüft.

Als zweiten Punkt erläuterte der LH-Stellvertreter den Ausbau der Windkraft. Aktuell stehen rund 770 Windräder im Bundesland, 39 seien alleine 2022 dazugekommen. „Alleine 31 Windräder werden gerade gebaut, gehen heuer ans Netz und erhöhen die Windstromleistung um 165 Megawatt, das sind zwei Drittel des gesamten Ausbaus in Österreich.“ 92 Windkraftanlagen, davon 38 Repowerings, seien derzeit im behördlichen Verfahren, mindestens 95 weitere werden von den Betreibern gerade geplant und sollen heuer eingereicht werden. Pernkopf weiter: „Zusätzlich habe ich beauftragt, Standorte für weitere 250 Windräder auszuweisen durch Erweiterung bestehender und Schaffung gänzlich neuer Zonen.“ Diese Zonierung solle 2023 fertig sein. Pernkopf: „Das bedeutet zusammengefasst für das Jahr 2023: 218 Anlagen im Bau, im Verfahren oder in Planung sowie neue Zonen für 250 Windräder. Damit bauen wir unseren Wind-Vorsprung massiv aus.“

Zum Punkt Ausbau der Biomasse – aktuell gäbe es in Niederösterreich 813 Nahwärmeanlagen – verkündete Pernkopf einen Beschluss aus der heutigen Sitzung der Landesregierung: „Für den weiteren Ausbau wurden fünf weitere Projekte um insgesamt 30,8 Millionen Euro beschlossen, ein Drittel werde von EU, Land und Bund gefördert.“ Es handle sich dabei um die Erweiterung der Biomasse-Werke Ternitz, Mödling, Klosterneuburg, Krems und Gars am Kamp. Im heurigen Jahr rechne man zudem mit neuen 20 Biomasse-Projekten und vier Pellets-Werke befänden sich derzeit im Bau.

Als letzten Punkt führte der LH-Stellvertreter den massiven Ausbau der Stromnetzte um 350 Millionen Euro pro Jahr an, unter anderem um den Strom von den Produzenten zu den Verbrauchern zu bringen und Stromschwankungen auszugleichen.

An der Pressekonferenz nahmen auch Frank Dumeier, Vorstand W.E.B. Windenergie, Hans Christian Kirchmeier, Vorstand IG Holzkraft sowie IMWind Geschäftsführer Georg Waldner teil, die allesamt die Energieoffensive des Landes begrüßten. Die Entwicklungen, die man gerade im letzten Jahr miterlebt habe, zeigen, dass man die Energieunabhängigkeit massiv stärken müsse. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien erhöht die Versorgungssicherheit, reduziert die Abhängigkeit vom Weltmarkt, stabilisiert die Preise, steigert die Wertschöpfung im Land, schafft zusätzliche Arbeitsplätze und sorget für saubere Umwelt und Klimaschutz.“ Die gesteckten Ziele werde man im Miteinander von Politik, Unternehmen und der Bevölkerung erreichen.

Immobilienmarkt auf der Bremse: Stagnierende bis sinkende Preisentwicklungen für 2023 erwartet

Die Energiekrise und die damit einhergehende hohe Inflation wirken sich auch deutlich auf den österreichischen Immobilienmarkt aus, wie eine aktuelle Studie der Beratungs- und Prüfungsorganisation EY zeigt, für die über 50 Vertreter der Immobilienbranche in Österreich befragt wurden. Speziell im zweiten Halbjahr 2022 wurde ein Rückgang des Transaktionsvolumens am österreichischen Immobilienmarkt beobachtet.

Nach Einschätzung der Befragten dürfte es nach Jahren des stetigen Preisanstiegs nun eine deutliche Eintrübung der Preisentwicklungen bei Immobilien geben. Über alle Immobilienklassen hinweg gehen sie von stagnierenden bzw. sinkenden Preisen aus – einzig bei Logistikimmobilien in Bestlage werden noch tendenziell steigende Preise erwartet. Sogar in der bewährten Anlageklasse Wohnen sind die Erwartungen verhaltener als in den Vorjahren: In 1a- und 1b-Lagen sollen die Preise gleichbleiben, in der Peripherie könnten sie sogar sinken.

Stephan Größ, Leiter des Immobiliensektors bei EY Österreich, dazu: „Der Zinswandel, die hohe Inflation und die Angst vor einer drohenden Rezession führen am Immobilienmarkt zu einer Trendwende. Wer aktuell kaufen will, sollte einen detaillierten Blick auf die Immobilie werfen. Angesichts der bestehenden Zurückhaltung vieler Investoren können sich aber auch interessante Opportunitäten ergeben.“

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