Landesrat Zadra: Langfristiger Schutz der Moore erforderlich
Foto: Land Vorarlberg
In Egg und Krumbach wurden jeweils ein Torfstich renaturiert und alte Entwässerungsgräben mit Dämmen geschlossen, informiert Umweltlandesrat Daniel Zadra. Damit wird die Torfzersetzung gestoppt, das Torfwachstum gefördert und die Moore können wieder ihre ursprüngliche Funktion als Kohlenstoffspeicher erfüllen.
„Vorarlberg ist sich seiner Verantwortung für die geschützten Moore bewusst. Auch in Zukunft werden wir Projekte umsetzen, die diese wertvollen Feuchtflächen für weitere Generationen erhalten sollen“ freut sich Zadra und dankt allen Involvierten für ihre wertvolle Arbeit für den Umwelt- und Klimaschutz.
Foto: Land Vorarlberg
Durch die Entwässerung haben die Moore ihre Funktion als Kohlenstoffspeicher verloren. Im Gegenteil, entwässerte Moore seien durch die damit einsetzende Torfzersetzung eine erhebliche Quelle klimaschädlicher Gase, stellt Zadra klar: „Damit die Vorarlberger Moore ihre ursprüngliche, wichtige Aufgabe auch unter den wärmeren und trockeneren Bedingungen der Klimakrise erfüllen können, ist jetzt die konsequente Umsetzung von Renaturierungsprojekten zum langfristigen Schutz der Moore dringend erforderlich.“
Vorarlberg ist aufgrund seiner Topographie und den hohen Niederschlägen ein Land der Moore, die gesetzlich geschützt sind. Moore speichern, wie kein anderer terrestrischer Lebensraum, Kohlenstoff im Torf, der bei Störung als klimaschädliches CO2 freigesetzt wird. Auf Grund der speziellen Lebensraumverhältnisse beherbergen sie besonders seltene und gefährdete Arten. Seit jeher stellen Moore Grenzertragsflächen dar, die landwirtschaftlich nur begrenzt und mit hohem Arbeitsaufwand nutzbar sind.
Fohra
Das Moor „Fohra“ in Egg ist ein großflächiges Moor nördlich des Zufahrtweges zum Wintersportgebiet Schetteregg. Der Moorrandwald mit Spirken und Fichten sowie die Hoch- und Niedermoore haben eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die bis zu fünf Meter tiefen Torfschichten im großen Stil abgebaut. Dies hat bis heute Narben in der Landschaft hinterlassen und entwässerte das Moor. Durch den Einbau verschiedener Dämme auf einem Teilbereich der Fläche kann sich ein Teil des Moores nun wieder natürlich entwickeln.
Salgenreute
Das Moor Salgenreute ist ein Moorkomplex in der Gemeinde Krumbach und Teil der weithin bekannten „Moore Krumbach“. An 14 Standorten laden Moorsitze zur Betrachtung ein und spezielle Moorführungen geben Einblicke in die faszinierende Pflanzen- und Lebenswelt der Moore. Im Bereich eines alten Torfstichs wurde ebenfalls Torf abgebaut und alte Gräben entwässerten das Moor. Die eingebauten Dammbauwerke halten nun das Wasser im Moorkörper und so kann es wieder als intakter Lebensraum fungieren.
Für die Umsetzung zeichnen sich Jennifer Klemm vom Naturpark Nagelfluhkette sowie Martin Bösch vom Regionsmanagement Europaschutzgebiete verantwortlich: „Durch die parallele Planung und Bauführung beider Baustellen konnten wir uns fachlich austauschen und Synergien nützen. Die Erfahrung aus diesen Projekten hilft uns bei der Umsetzung weiterer Projekte.“
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