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Ausgabe Jänner 2023

WIRTSCHAFT

Niederoesterreichs Städten und Gemeinden droht der Finanzkollaps

Foto: dbn

Niederösterreichs Städten und Gemeinden droht der Finanzkollaps

Kindergärten, Schulen, öffentliche Verkehrsmittel und Kultureinrichtungen: Das sind jene kostenintensiven Bereiche, in die die verantwortlichen Städte und Gemeinden immer mehr Geld investieren müssen. Schon im kommenden Jahr könnte das für manche Kommune finanziell nicht mehr zu stemmen sein.

Wie eine aktuelle Studie des Zentrums für Verwaltungsforschung (KDZ) im Auftrag des Österreichischen Städtebundes nämlich zeigt, ist 2023 unter Berücksichtigung der aktuellen Inflationsentwicklung und der Ertragsanteilsprognose des Bundes mit einem deutlichen Einbruch der Liquidität von Städten und Gemeinden zu rechnen.

So prekär wie für das kommende Jahr prognostiziert ist die Lage 2022 noch nicht. Wie der Österreichische Gemeindebund dem NÖ Wirtschaftspressedienst bekanntgibt, haben die 573 niederösterreichischen Kommunen heuer 2,11 Milliarden Euro an Steuern aus den gemeinschaftlichen Bundesabgaben eingenommen. Gegenüber 2021 ist das ein Plus um fast 243 Millionen Euro oder 13 Prozent.

Allerdings werden die Ertragsanteile, die knapp 40 Prozent der Einnahmen der Gemeinden ausmachen, 2023 mit voraussichtlich 1,1 Prozent nur noch geringfügig steigen.

Hingegen werden laut KDZ-Studie die Ausgaben, befeuert von der starken Inflation, um bis zu 8,5 Prozent kräftig wachsen. Dadurch gerät die ohnehin schon angeschlagene Finanzierung der kommunalen Daseinsvorsorge weiter unter Druck. Eine wesentliche Ursache dafür sind die explodierenden Energiepreise. 2020 ist der Anteil der Energiekosten am Verwaltungs- und Betriebsaufwand der Gemeinden bei 47 Prozent gelegen.

Bei einer angenommenen Verdreifachung der Energiepreise binnen zwei Jahren steigt der Anteil auf 70 Prozent.

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