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Die Unternehmensinsolvenzen in Niederösterreich aber auch im gesamten Bundesgebiet nehmen deutlich Fahrt auf. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 im Zuge seiner Jahres-Hochrechnung 2022 mitteilt, sind heuer zwischen Enns und Leitha 953 Unternehmen in die Insolvenz geschlittert.
Das ist ein Plus von 60,4 Prozent gegenüber 2021.
Hingegen ist die Summe der Passiva zurückgegangen. Wie der NÖ Wirtschaftspressedienst der KSV-Insolvenzstatistik entnimmt, haben die 2022 in die Pleite geratenen blau-gelben Betriebe Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 375 Millionen Euro angehäuft. Im Vorjahr war der Schuldenberg mit 529 Millionen Euro noch um fast ein Drittel höher gewesen.
Explodierende Kosten, steigende Energie- und Rohstoffpreise, die hohe Inflation, erhöhte Zinsbelastungen sowie der akute Personalmangel würden die Budgets der Unternehmen massiv herausfordern. „Angesichts der Vielzahl an Baustellen, mit denen sich die heimische Wirtschaft herumschlagen muss, ist es keine Überraschung, dass die Zahl der Firmenpleiten gegenüber dem Vorjahr deutlich angestiegen ist“, so der KSV.
Abgesehen von den Insolvenzen gibt es aber noch eine weit weniger beleuchtete Entwicklung. So sind österreichweit im Jahresverlauf fast 50.000 Geschäftsschließungen aus eigener Entscheidung erfolgt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oftmals wurden keine Nachfolger gefunden oder die Fortführung der Firma war aus wirtschaftlichem Blickwinkel nicht mehr sinnvoll.
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