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Die Stadt Linz hat alle Voraussetzungen geschaffen, um gut durch die aktuelle Krise zu kommen. Neben diesen „Basics“, die Stabilität und soziale Sicherheit für die Linzer*innen gewährleisten, prägt im kommenden Jahr ein bekannter Aspekt die aktuelle Entwicklung der Landeshauptstadt: sie wächst weiterhin. Nach einem vorübergehenden coronabedingten Abflachen der Wachstumskurve hat die Stadt Linz die 210.000 Einwohner/innen-Marke überschritten. Das ist erfreulich, schafft jedoch neue Herausforderungen.
So gilt es, leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen und entsprechende Infrastrukturen vor allem in der Kinderbetreuung zu gewährleisten. Das von Linz initiierte Flächenwidmungsmodell für sozialen Wohnbau und der forcierte Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen tragen dem vorausschauend Rechnung.
Wachstum bedeutet auch Aufwärts- und Weiterentwicklung. Und hier tut sich in Linz vieles: Großprojekte wie das „Quadrill“ bei der Tabakfabrik, das „Hafenportal“ mit seinen Industrie- und Geschäftsbauten, zwei neue Fußballstadien sowie die Fortschritte bei der Planung für Stadterweiterung und -erneuerung sind Zeichen dieser positiven Entwicklung.
Internationale Leader der Digitalisierung wie MIC und Dynatrace entschlossen sich, ihre Firmensitze in Linz auszubauen. Die IT-Unternehmen schaffen Tausende zukunftsorientierte Arbeitsplätze. Damit einher geht die kontinuierliche Weiterentwicklung und -konzeption der neuen Digitalen Universität. Mit der Förderung von zukunftsweisenden Innovationen, von 5G und wegweisenden auf dieser Technologie basierenden Verkehrssystemen, setzt Linz 2023 weitere Markenzeichen.
Neben dem Schwerpunkt Digitalisierung zählt der Klimaschutz weiterhin als grundlegende Prämisse für die Stadtentwicklung. Dazu gehört es auch, einst versiegelte Flächen wieder der Natur zurückzugeben. Aktuelle Beispiele dafür sind die Begrünungsmaßnahmen im Rathausviertel nach dem sogenannten Schwammstadt-Prinzip und die noch geplanten Folgeprojekte, wie etwa zwei weitere Stadtoasen im Stadtgebiet. Gefordert ist in diesem Zusammenhang auch die Stadtplanung, die neben dem sozialen Aspekt im Hinblick auf die Bereitstellung günstigen Wohnraums auch nachhaltiges und klimafreundliches Bauen in der Stadt präferieren wird.
Ein gutes Beispiel dafür zeigt die Konzeption der Post City Gardens beim Bahnhof, wo als neue Visitenkarte der Stadt Arbeiten, Wohnen und Freizeitgestaltung in einem neuen urbanen Quartier vorgesehen sind. Infolge einer durchdachten Planung können dort ehemals versiegelte Flächen wieder begrünt werden. Auch die verpflichtende Schaffung von begrünten Dächern wurde in Linz in diesem Zusammenhang eingeführt.
Und last but not least gilt es, neben nachhaltigen Investitionen in Infrastruktur und Arbeitsplätze den sozialen Zusammenhalt weiterhin zu sichern. Mehr als 300 Millionen Euro werden im kommenden Jahr von der Stadt Linz für Soziales ausgegeben, das ist mehr als ein Drittel des Gesamtbudgets. Damit werden unter anderem die vom Einkommen unabhängige Betreuung in städtischen und privaten Seniorenzentren sowie die Vollversorgung mit Kindergartenplätzen ermöglicht. Das stets bedarfsgerechte Krabbelstuben-, Kindergarten- und Hortangebot entlastet die Familien und schafft Freiräume für berufliche Entfaltung.
„Diese Eckpfeiler sollen eine nachhaltige Entwicklung von Linz als moderne, innovative, starke und soziale Lebensstadt gewährleisten. Linz soll die beste Stadt zum Leben bleiben. Wir haben mit diesen Perspektiven allen Grund, mit Mut und Zuversicht dem neuen Jahr entgegenzusehen“, gibt Bürgermeister Klaus Luger einen Ausblick auf die Highlights im kommenden Jahr.
Bürgermeister Klaus Luger Top – Highlights für 2023
Industriestadt und Klimaschutz: Fertiggestellt wird das Klimaneutralitätskonzept, die Aufgaben des Hydrogen Board werden präzisiert, um eine gesamtstädtische Wasserstoffenergie in unseren Industriebetrieben zu etablieren. Die Klima-Offensive findet durch Baumpflanzungen in wenig durchgrünten Stadtteilen ebenso ihre Fortsetzung wie durch die Installierung von Photovoltaik-Anlagen.
Verkehr: Wesentliche Meilensteine stellen die Konzession für die neuen O-Bus-Linien dar, die Vorbereitung auf einen autofreien Hauptplatz, die Radwege-Offensive sowie weitere Initiativen für die Stadtseilbahn. Überdies soll in den kommenden Monaten die Finanzierungsvereinbarung zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs zwischen Land Oberösterreich und Stadt Linz unterzeichnet werden.
Stadtentwicklung: Weiterhin erweist sich der soziale Wohnbau als Visitenkarte der Linzer Wohnungspolitik. Für den Sport werden zwei neue Fußballstadien fertiggestellt. Ebenso nehmen Projekte, wie Neuland im Hafenviertel oder Trinity auf dem Nestlé-Areal, Gestalt an. Ein zentraler Schritt für die Weiterentwicklung am Universitäts-Campus wird die Bewilligung des Flächenwidmungsplanes für die Digital-Universität sein. Dieses stark frequentierte Viertel erhält mit dem Spatenstich der A7-Halbanschlussstelle im Februar eine wesentliche Verkehrsentlastung.
Innovation und Wirtschaft: Linz ist und bleibt IT-Hochburg. Mit beinahe jährlich 1.000 Neugründungen, der hohen Wohnqualität und einer gut vernetzten Start-Up-Szene etabliert sich Linz als attraktiver Arbeitsort. Gleichzeitig zeigt sich Linz durch sein Innovations-Potenzial als zentraler Hotspot für IT-Unternehmen. Entwicklungen in der Digitalisierung nimmt sich auch der Magistrat selbst zu Herzen und entwickelte ein Programm, welches etwa mit Digitalisierungen im Bauverfahren wesentliche Schritte im kommenden Jahr setzen wird.
Soziales: Absicherung von Kinderbetreuungsplätzen sowie die interne Weiterentwicklung zählen zum Steckbrief des sozialen Linz. Nun plant die Stadt Linz den ersten englischsprachigen Kindergarten. Gleichzeitig wird die Stadt ihre Sprachförderung evaluieren.
Kultur: erstmals wird mit Unterstützung der zur Unternehmensgruppe Linz gehörenden LIVA ein musikalisches Festival, LIDO sounds, am Urfahrmarkt stattfinden. Zudem feiert das berühmte und zweitgrößtes internationale Filmfestival Crossing Europe sein 20. Jubiläum, ebenso wie das Kunstmuseum Lentos.
Industriestadt und Klimaschutz – Innovations-Milliarde des Bundes notwendig
Den Weg zur klimasozialen Industriestadt ebnet einerseits ein präzises Klimaneutralitätskonzept, welches im kommenden Jahr fertiggestellt wird. Dieses Konzept erarbeiten zurzeit Mitarbeiter*innen aus dem Magistrat und der Unternehmensgruppe Linz in ihren zugeschnittenen Task Forces. Andererseits bedarf es der weiteren Forcierung der Wasserstofftechnologie. Dabei unterstützt ein eingerichtetes Hydrogen Board mit einem städtischen Wasserstoff-Experten sowie Expert*innen und Berater*innen aus Wirtschaft und Forschung. Dennoch ist eine wesentliche Unterstützung unabdingbar – die Bundes-Innovations-Milliarde für die österreichische Industrie.
„Dieser Forderung werde ich weiterhin vehement nachgehen und dem Bundesministerium bewusstmachen, dass ohne bundesweite Maßnahmen keine Stadt den Weg zur Klimaneutralität alleine bestreiten kann“, ist Bürgermeister Klaus Luger überzeugt.
Die Stadt Linz setzt sich gleichzeitig das Ziel, gemeinsam mit den Linzer Industriebetrieben, deren Abwärme zur Fernwärmeversorgung zu nutzen. Damit stärkt die Stadt Linz ihre Energieautarkie wesentlich und reduziere die Abhängigkeit von Erdgas.
Weiter verfolgt Linz eine Photovoltaik-Offensive, wofür alleine die Stadt rund 20 Millionen Euro investiert. Durch die Photovoltaikanlagen ergibt sich, dass mehr als 40 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs der Stadt Linz auf umweltneutrale klimaschonende Weise produziert werden kann. So soll etwa die geplante Anlage auf dem Brucknerhaus jährlich Strom im Ausmaß von fast 300.000 kWh erzeugen können.
Mit Baumpflanzungen und Erweiterung von Stadtoasen in wenig durchgrünten Stadtteilen setzt sich die Begrünungsoffensive auch 2023 weiter fort. Die Stadtoase am Hauptplatz sorgt nicht nur für ein grünes Platzerl, sondern etablierte sich bereits als beliebter Hotspot. Nun befinden sich zwei weitere Stadtoasen in Planung.
Verkehr – Mix aus Mobilitätsformen und ÖV-Ausbau im Mittelpunkt
Einen Meilenstein zur Entlastung wichtiger Verkehrsadern bildet die vierte Donaubrücke. Ihre Fertigstellung geht bereits mit Riesenschritten voran. Wöchentlich wird eines der sieben Fahrbahnelemente an ihre Position gebracht. Sobald es die Witterung erlaubt, kann im Frühjahr mit den Herstellungsarbeiten der Fahrbahn begonnen werden.
Wenn es um den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs geht, kommen für Linz auch zusätzliche Alternativen zu Straßenbahnen, O-Bussen und Buslinien in Betracht: „Was in anderen Städten möglich ist, sollte auch in einer innovativen Stadt wie Linz realisiert werden können“, spricht Luger das bereits vorliegende Konzept für eine Stadtseilbahn an. „Hier bedarf es jedoch einer politischen Willensbildung und einer Unterstützung durch den Bund, da die Stadt allein ein derartiges Projekt nicht stemmen kann“.
Vor allem für den Linzer Süden würde eine Stadtseilbahn eine wesentliche Verbesserung bedeuten: von den mehr als 100.000 Erwerbs-Einpendler*innen nach Linz kommen bis zu zwei Drittel aus dem Nachbarbezirk Linz-Land. Für den Linzer Süden bedeutet das Verkehrsflut und Stau. Dieses Problem ließe sich mit einer Stadtseilbahn zusammen mit herkömmlichen Varianten des ÖV-Ausbaus lösen. „Zudem beansprucht eine Stadtseilbahn einen relativ geringen Flächenbedarf und entspricht somit auch ökologischen Kriterien durch das Vermeiden zusätzlicher Bodenversiegelung“, spricht Bürgermeister Luger einen weiteren Vorteil einer Seilbahnlösung an.
Zur Verdichtung des Liniennetzplanes stehen weitere Schnellbuslinien bzw. O-Buslinien im Fokus. Nunmehr steht die beantragte Förderung für das Nahverkehrsprojekt Linie 47/48 durch das Ministerium für Klimaschutz fest. Diese beiden Linien bieten Unterstützung zwischen Karlhof bzw. Reindlstraße und der Neuen Welt. Für 2023 steht nun die Konzession für weitere 16 elektrisch angetriebenen Busse an.
Neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs gilt es auch andere Mobilitätsformen ins Auge zu fassen. Der positiv anzunehmende Anstieg an Radfahrer/innen erfordert gleichzeitig die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, gefahrlos und einfach von A nach B mit dem Fahrrad zu kommen.
Die Realisierung der vierten Donaubrücke setzte auch die Initialzündung für die Beseitigung der langjährigen problematischen Radweg-Situation auf der Nibelungenbrücke. Denn diese vierte Brücke ermöglicht es, auf beiden Seiten der Nibelungenbrücke eine Fahrspur für Radfahrer/innen freizumachen.
Die fahrradfreundliche Nibelungenbrücke ist nur ein Element von vielen beim geplanten Ausbau des Radverkehrs in Linz. Erst kürzlich erfolgte der Baustart für eine durchgehende Radwegeverbindung zwischen Linz und St. Florian, die entlang des künftigen Wohngebiets auf dem Areal der ehemaligen Kaserne verläuft. Dazu kommen weitere neue Radwegverbindungen und Radwegausbauten, etwa in der Stockhofstraße, im Rahmen der West-Ost-Klimaachse in der Lederergasse sowie ein neuer Radweg in der Wiener Straße.
Nach langem Warten folgt im kommenden Jahr der Spatenstich für die A7-Halbanschlussstelle. Die Planung ist nun so weit abgeschlossen, dass der Spatenstich am 16. Februar erfolgen kann. Der Halbanschluss entlastet insbesondere die Bewohner*innen in Auhof. Denn der Stadtteil Dornach-Auhof stellt mit dem JKU-Campus und dessen stetiger Erweiterung, dem Schulzentrum Auhof und zahlreichen Einpendler*innen einen belebten und hoch frequentierten Stadtteil dar. Zur infrastrukturellen Verbesserung soll einerseits der A7-Halbanschluss, der zwischen den bestehenden Anschlussstellen Dornach und Treffling der A7 Mühlkreisautobahn verläuft, sorgen. Andererseits ermöglicht sich dadurch eine direkte Anbindung an die Universität Linz und das Schulzentrum Auhof. Die Fertigstellung ist für September 2024 geplant.
Stadtentwicklung – wichtige Projekte vor Fertigstellung bzw. Baubeginn
Zentrale Highlights der letzten Jahre waren die Planungen unserer Bauprojekte in der Stadterweiterung. Im kommenden Jahr nehmen bereits einige davon Gestalt an, andere finden ihre Fertigstellung. So steht die Eröffnung der Raiffeisen Arena, die die neue Heimstätte des LASK wird, bereits in zwei Monaten bevor. Der zweite Linzer Fußballklub, FC Blau Weiß Linz, feiert Ende Juni den Neubau seiner Heimstätte.
Für den Trinity-Park auf den ehemaligen Nestlé-Gründen erfolgen 2023 die Detailplanungen. Hierbei stehen Büro- und Geschäftsflächen im Vordergrund.
Durch den Umzug des Möbelhauses XXXLutz an die Donaulände erfolgt eine Neubebauung des Raiffeisen-Areals, welche unter dem Projekttitel „Campus 25“ geführt wird. Das kommende Jahr dient der Vorbereitung der effizienten und raschen behördlichen Schritte dafür.
Mit dem Projekt Neuland unterzog sich das Hafenportal einer bedeutsamen Modernisierung. Besonders dabei ist, dass über die Hallendächer das Hafenportal erreichbar sein wird. Dieser markante Neubau beherbergt neben Büros auch Nahversorger und Gastronomiebetriebe. Auf dem dort entstehenden Dachgarten startet ab März 2023 die Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern, Blumen und Gräsern. Im Mai 2023 wird die neue Parkanlage samt Aussichtsturm fertig und begehbar sein.
Im Bahnhofsviertel erstrahlen in einigen Jahren die Post City Gardens. Dieses Projekt stellt einen Mix aus Geschäfts-, Büro- und Wohnflächen dar. Gleichzeitig dient das Areal nach Fertigstellung als urbaner Erlebnisraum, der der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Das stetige Bevölkerungswachstum erfordert eine stets adaptierte Planung der Stadtentwicklung. Linz setzt sich klar zum Ziel, die Nummer 1 unter den österreichischen Städten im sozialen Wohnbau zu bleiben.
Im Juli dieses Jahres überschritt Linz die 210.000 Einwohner/innen-Marke. Aktuell stieg die Zahl der Einwohner*innen mit Hauptwohnsitz in Linz auf knapp 212.000 an. Alleine im November 2022 verzeichnet Linz einen Zuzug von 1.400 Menschen. Dies bedeutet bei Wegzügen von 1.248 ein Saldo von 152. Auf das Jahr gerechnet liegt das Wanderungssaldo bei beinahe 3.200 Menschen (Stand: 1. Dezember 2022).
Das lässt darauf schließen, dass die Wohnsitz-Mobilität nach den beiden pandemiegeprägten Jahren wieder merklich steigt. Der rasante Anstieg im Jahr 2022 - ein Spitzenwert im Vergleich der vergangenen zehn Jahre - zeigt, dass die Stadt Linz als Wirtschafts-Champion Nummer 1 große Zugkraft besitzt.
„Das enorme Angebot an Arbeitsplätzen ist wohl neben entsprechender Lebensqualität ein zentrales Argument, warum vor allem Pendler/innen ihren Wohnsitz nach Linz verlegen. Das schafft für die Stadt natürlich zusätzliche Herausforderungen vor allem in der Stadtplanung“, sagt Luger.
Das zentrale Projekt der nächsten zehn Jahre bildet die Umnutzung des ehemaligen Kasernen-Areals in Ebelsberg. Dort werden in Summe rund 3.000 Wohnungen entstehen. Mit weiteren in 2.200 in Bau befindlichen Wohnungen, etwa 1.500 baubewilligten und weiteren 2.700 geplanten, sichert die Stadt Linz dem Bevölkerungswachstum entsprechend ausreichend Wohnraum.
Als Instrument für weiterhin leistbares Wohnen sieht Luger auch das Linzer Modell für den sozialen Wohnbau. „Durch das vom Gemeinderat beschlossene „Linzer Modell“ hat die Stadt ein eigenes Paket ausgearbeitet, das sozialen Wohnbau vorantreibt. Dadurch werden Bauträger verpflichtet, einen bestimmten Teil der neu errichteten Wohnungen zu günstigen Konditionen zu vermieten. So wird günstigeres Bauland für den geförderten Wohnbau mobilisiert. Preisspekulationen privater Bauträger werden erschwert. Besonders in Zeiten steigender Inflation ist leistbarer Wohnraum für die Menschen besonders wichtig“, so Luger.
2023 wird nunmehr ein Teil des sozialen Wohnbauprojektes „Wimhölzel Hinterland“ im Franckviertel bezugsfertig. Die ersten Mieter*innen erhalten im September 2023 ihre Schlüssel zu ihren neuen Wohnungen. Im ersten Bauabschnitt werden etwa 100 Wohnungen an der Ing.-Stern-Straße errichtet, davon werden 28 altersgerecht ausgeführt. Die gemeinnützige Wohnungsgesellschaft GWG investiert knapp 50 Millionen Euro in das gesamte Projekt. Dieses Bauvorhaben wird 2023, ebenso wie in den Folgejahren, das größte Vorhaben zur Schaffung zeitgemäßen Wohnraums durch Sanierung sowie Neubau in Linz sein. Bis 2028 entstehen hier insgesamt 400 Wohneinheiten durch schrittweisen Abriss und Neubau.
Innovation und Wirtschaft – ohne Digitalisierung geht’s nicht
„Wenn Corona etwas Positives bewirkt hat, dann ist es der Digitalisierungsschub, mit dem sich die GründerInnen im Jahr 2020 an die herausfordernde Situation angepasst haben. Sie nutzten und nutzen digitale Leistungen, nicht nur um zu überleben, sondern um sich auch für die Zukunft vorzubereiten“, betont Bürgermeister Klaus Luger, der seit mehr als einem Jahr die Wirtschaftsagenden übernommen hat. „Der Trend geht immer mehr in Richtung digitaler Modelle, die die Betriebe zukunftsfit machen. Daran wird sich auch die Wirtschafts- und Start Up-Förderung der Stadt in den kommenden Jahren orientieren. Bereits jetzt werden täglich drei Unternehmen in Linz gegründet. Im Zusammenspiel traditioneller Handels- und Gewerbebetriebe mit kreativen Neugründungen kann sich so der Wirtschaftsraum Linz erfolgreich weiterentwickeln“, so das Stadtoberhaupt weiter.
Jedes Jahr werden in Linz rund 1.000 Unternehmen gegründet, ein Viertel davon entfällt auf die Kreativszene und den IT-Sektor. Dank dieser Investitionen und Gründungen technologieorientierter Unternehmen ist Linz heute unangefochten IT-Champion Nummer 1 in Österreich. Und nicht nur das: Zusätzlich symbolisiert sich die Leadership von Linz in der Digitalisierung auch in der erfolgreichen Standortentscheidung für die Digital-Universität.
Linz weist mit knapp 210.000 Menschen nach wie vor so viele Einwohner*innen wie Arbeitsplätze auf. Somit wird mehr als jeder zweite Arbeitsplatz von Nicht-Linzer*innen eingenommen. Den aktuellen Zahlen zufolge zeigt die Arbeitsmarktlage ein positives Bild. Zum Monatswechsel liegt die Zahl der Beschäftigten mit einem Hauptwohnsitz in Linz bei 96.000. Insgesamt herrscht in Linz Rekord-Beschäftigung, die Arbeitslosigkeit in Linz liegt bei nur mehr bei etwas mehr als 6 Prozent. Bezogen auf dem Arbeitsmarktbezirk Linz, der auch Urfahr und Umgebung einschließt, sind es sogar nur mehr 5,2 Prozent.
Mit 29 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung liegt die NUTS-Region Linz-Wels an der Spitze aller österreichischen Wirtschaftsräume. Darüber hinaus haben von den Top 100 umsatzstärksten Unternehmen Oberösterreichs 24 ihren Sitz in Linz. Die oberösterreichische Landeshauptstadt bleibt also Wirtschaftschampion Nummer 1 der Republik. „Das ist ein starkes Fundament, auf dem die Wirtschaft der Stadt auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten aufbauen kann. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Linzer Wirtschaft dank ihrer industriellen und internationalen Prägung auch sehr krisenfest ist. Durch kontinuierliche Innovationen und den Ausbau nachhaltiger Produktionsformen wie die Erzeugung grünen Stahls sowie wissenschaftliche Fortschritte bei der Wasserstofftechnologie wird Linz auch in Zukunft reüssieren können“, zeigt sich Luger optimistisch.
In diesem Zusammenhang ist es auch von Bedeutung, eine bürgernahe und wirtschaftsfreundliche Verwaltung aufzubauen, die für den Abbau bürokratischer Hürden sorgt und auf High-Tech setzt. Basis dafür ist das Programm „Digitales Linz“. Zentrales Element dabei stellt etwa die Einbindung innovativer Ideen und Förderung digitaler Kompetenzen für Jung und Alt dar. Veranstaltungen wie die „Coding Week für Kinder“ oder die „Linzer Smartphone-Tage für die Generation 65+ zeigen diese Bandbreite auf. Zentrale Aspekte sind zudem digitale Amtswege, der Zugang zu relevanten und aktuellen Informationen sowie Daten mit dem besonderen Fokus auf Barrierefreiheit und auf Digitale Gemeingüter, wie zum Beispiel offene Daten. Als Drehscheibe für digitale Ideen fungiert der Linzer Innovations-Hauptplatz.
Im kommenden Jahr setzt die Stadt Linz ihre weiteren Meilensteine in den jeweiligen Digitalisierungsprojekten. Etwa in jenem des Digitalen Bauverfahrens. Bei diesem steht ebenso die Effizienzsteigerung sowohl für den internen Verwaltungsprozess als auch für die Bauwerber*innen im Vordergrund.
Mit dem Abschluss des Projektes Digitalisierung Dauerparkkarten treten weitere Erleichterungen für Kund/innen und Bürger/innen ein:
Online-Anträge können durch den Einsatz der e-ID/Handysignatur bzw. Bürgerkarte schnell und kostengünstiger abgewickelt werden.
Auch die Firmen können durch die Digitalisierung die Parkberechtigung rascher erhalten als bisher – die Freischaltung erfolgt nunmehr nämlich bereits am nächsten Tag!
Es braucht die Bewohnerparkkarte als Kontrollhilfsmittel nicht mehr im Auto korrekt angebracht werden, da die Aufsichtsorgane die Berechtigungen übers Autokennzeichen ablesen und überprüfen können.
Amt kommt zum Bürger: Kurz vor Ablauf der Berechtigung werden Zahlscheine versandt, sodass durch Bezahlung der gewünschten Dauer (1 J./2 J.) die Parkberechtigung bei Gleichbleiben der sonstigen Voraussetzungen unbürokratisch verlängert werden kann.
Linz wird zu den ersten Städten gehören, die diese Felder digitalisieren. Weitere Teilbereiche der Digitalisierungsoffensive stellen etwa ein Digitales Fördermanagement sowie Digitales Bürger*innenservice dar. Die Innovationsstadt Linz gibt mit diesen Services den Startschuss für eine digitale Zukunft. Mit der online Plattform „Schau auf Linz“, dem Chatbot Elli und der digitalen Impfberatung war Linz ebenfalls Pionierin.
Kultur – ohne Gesang und Klang geht’s nicht
Erstmals findet mit Unterstützung der zur Unternehmensgruppe Linz gehörenden LIVA ein musikalisches Festival, LIDO sounds, am Donauufer und Urfahrmarkt statt. Dieses findet von 16. bis 18. Juni mit international bekannten Künstler*innen, wie etwa „Florence and the Machine“, statt.
Auch das international zweitgrößte Filmfestival „Crossing Europe“ geht im kommenden Jahr über die Bühne. Von 26. April bis 1. Mai begeistern spannende Filme und tägliche Veranstaltungen das Publikum. Dieses Jahr steht unter einem besonderen Motto: das Crossing Europe feiert sein 20. Jubiläum.
Soziales – 300 Millionen Euro für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Zwei kürzlich beschlossene Reform-Pakete bedeuten Entlastungen und Verbesserungen sowohl in der Pflege als auch in der Kinderbetreuung. Die kommenden Jahre werden demnach der Umsetzung der dort festgesetzten Maßnahmen gewidmet sein.
Linz ist Vorreiterin in der Kinderbetreuung und bietet etwa mehr als 13.000 Betreuungsplätze an. Linz entwickelt sich auch inhaltlich weiter, indem das Angebot um einen englischsprachigen Kindergarten erweitert wird.
„Die Attraktivität der Lebensstadt Linz beruht neben ihrer starken Wirtschaft auch darauf, dass Linz für Familien ein beliebter Wohnort ist und bei den Sozialleistungen an der Spitze in ganz Oberösterreich steht. Das flächendeckende und kontinuierlich ausgebaute Kinderbetreuungsangebot ist vorbildlich und wird jährlich von der Arbeiterkammer mit der Bestnote ausgezeichnet. Aufgrund der sozial gestaffelten Tarife fallen 20 Prozent der Hortkinder bzw. 14 Prozent der Krabbelstubenkinder in den Nulltarif.“
Jeder dritte Euro in Linz wird für Soziales ausgegeben
Derzeit besuchen zirka 13.000 junge Linzer*innen eine Krabbelstube, einen Kindergarten oder einen Hort. Um den Spracherwerb bereits im Kindesalter zu fördern, ist es ein Anliegen, englischsprachige Kindergartengruppen auszubauen. Zwar bestehen zum Teil englischsprachige Gruppen, dennoch zählt Englisch nicht als Grundlage. Der Kindergarten, der in der Poschacher-Villa angesiedelt ist, soll sich 2024 zum bilingualen Kindergarten entwickeln. Das heißt, zu 60 Prozent verläuft die Kommunikation auf Englisch, zu 40 Prozent auf Deutsch.
Linz bleibt also österreichweit Vorreiterin bei der Kinderbetreuung. Nicht zuletzt zeigte eine durchgeführte Befragung die Zufriedenheit der Eltern. Nun aber möchte die Stadt Linz einen Schritt weitergehen und anhand einer wissenschaftlich-fundierten Studie Maßnahmen zur Sprachförderung evaluieren.
„Dieses gut ausgebaute Angebot ist eine wesentliche Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir werden auch in Krisenzeiten wie diesen den Erhalt des sozialen Standards in dieser Stadt in den Fokus der Kommunalpolitik stellen. Funktionierende Familien, eine gesicherte Altersversorgung und Zukunftschancen für die kommende Generation sind wesentliche Voraussetzungen für den Zusammenhalt in unserer Stadt“, schließt Bürgermeister Klaus Luger seine Vorschau auf 2023. „Alle Linzer*innen bitte ich um ihre Unterstützung, um die gesetzten Ziele für das kommende Jahr zu erreichen. In diesem Sinne wünsche ich ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2023!“
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